Österreich

"Spritzer-Mary" spuckte im Rausch auf Polizisten

Heute Redaktion
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Eine amtsbekannte Frau aus Wien-Ottakring randalierte mit über 4 Promille, beschimpfte und bespuckte Polizei-Beamte. Nun stand sie neuerlich vor Gericht.

Erst im Oktober war "Spritzer-Mary", wie Maria K. im Grätzl genannt wird, in einem spektakulären Mordprozess freigesprochen worden: Ihr Freund hatte einen Bekannten in ihrer Wohnung in Wien-Ottakring mit einem Schraubenzieher getötet. Auch damals war reichlich Alkohol im Spiel.

Marie K. war bereits amtsbekannt

Nur vier Tage nach dem damaligen Prozess wanderte "Spritzer-Mary" wegen eines Vorfalls hinter Gitter, für den Sie gestern vor Gericht stand. Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft sind ernüchternd: Sie habe nackt in der Wohnung eines befreundeten Nachbarn randaliert. Ihr Freund rief die Polizei. Als die Beamten zur Türe hineinkamen, wurden sie von der 30-jährigen Frau bedroht und beschimpft. Sie soll sie wörtlich gerufen haben "Kummts her, i hob scho wen hamdraht...I hob alle Krankheiten."

Mit den Worten "Ihr kennts a wos davon haben", habe sie außerdem einen Beamten bespuckt und ihm gegen das Schienbein getreten. Dann wehrte sie sich gegen die Festnahme.

Vor Gericht dann die Ernüchterung: "Durch meinen Vollrausch hatte ich Blackout, ich kann mich an nichts mehr erinnern."

Ein Alkoholtest ergab an jenem Abend unglaubliche 4,1 Promille – laut Gutachter "eine für normale Menschen tödliche Dosis."

Einweisung für die schwere Alkoholikerin

Verteidiger Roman Tenschert kämpfte für einen Freispruch der Frau: "Es tut ihr leid, sie war sehr betrunken und hat ein massives Alkoholproblem" - Dieses Problem gestand die 30-Jährige in der gestrigen Verhandlung auch ein. Sie wollte, sofern sie nicht verurteilt worden wäre, eine Entgiftung beginnen. Doch der Richter entschied anders – Ausnüchterung in der Zelle: Neun Monate Haft wegen §287 des Strafgesetzbuches (Rauschtat) und zudem Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.

Trotzdem nahm sie ihr Urteil an. Ihr Anwalt Roman Tenschert sagte nach dem Prozess zu "Heute" "Es ist wohl das Beste für meine Mandantin."