Österreich

'Stadt hat Eislaufverein-Areal verschleudert#

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: WertInvest

Der geplante Umbau des Areals am Wiener Eislaufverein kommt nicht aus der Kritik. Nun kreiden Architekten an, dass die Stadt Wien das Areal zum Spottpreis von nur 4,2 Millionen Euro verschleudert habe. Die öffentlichen Interessen würden zu Gunsten der Interessen der privaten Investoren zurückgesteckt, wird bemängelt.

. Nun kreiden Architekten an, dass die Stadt Wien das Areal zum Spottpreis von nur 4,2 Millionen Euro verschleudert habe. Die Interessen der privaten Investoren würden die der öffentlichen Hand bei weitem überwiegen, wird bemängelt.

Das sieht neben einer Renovierung des Hotel Intercont einen zusätzlichen, 72 Meter hohen Turm mit Luxuswohnungen vor. Die Rahmenbedingungen des Umbaus seien von Seiten der Stadtverwaltung zu ungenau definiert worden, kritisierte der Vorsitzende der Architektenkammer, Herbert Ablinger, im Ö1-Morgenjournal.

So sei zwar beispielsweise dem Eislaufverein die Nutzung der rund 6.000 Quadratmeter großen Fläche als Eislaufplatz zugesichert worden. Wie dieser eigentlich öffentliche Raum in den wärmeren Monaten genutzt werde, ist allerdings nicht festgelegt.

Investor sieht Debatte gelassen

Der Investor Michael Tojner, der das Wiener Innenstadthotel Intercont und das angeschlossene Eislaufverein-Areal neu gestaltet, sieht die Debatte um sein Bauvorhaben gelassen. Der umstrittene 73 Meter hohe Turm sei Teil des Gesamtprojekts. Und das sei von Behörden und Politikern aller Couleur befürwortet worden, so Tojner.

"Ich hoffe nicht, dass das in einem Kompromiss wie Wien-Mitte enden wird. Einen Kompromiss werde ich nicht bauen", stellt der Investor klar. Denn "ich habe alles gemacht, was sich die Stadt Wien gewünscht hat." So bekomme das Akademische Gymnasium einen Turnsaal beim Eislaufverein, das Konzerthaus habe freie Sicht.

Ablinger wiederum merkt an, dass die umliegenden Schulen zwar den geplanten Turnsaal mieten könnten, die Miete würde aber von der öffentlichen Hand bezahlt, weshalb auch diese Regelung letztlich zu Ungunsten der Öffentlichkeit ausfalle.

 
Tojner hat das Intercontinental 2012 gemeinsam mit der JP-Immobiliengruppe für 50 Millionen Euro gekauft, ebenso das direkt angrenzende Grundstück, auf dem der Wiener Eislaufverein (WEV) bis zum Jahr 2058 eine 6.000 Quadratmeter große Eislauffläche betreiben darf. In die Umgestaltung des Areals sollen bis 2018 rund 220 Millionen Euro investiert werden.

;