"Steuerexperte" hinterzog in vier Jahren 4,6 Mio. Euro

Über Mundpropaganda kam der selbst ernannte "Steuerexperte" im Großraum Wien an über 800 Kunden, fälschte für sie - gegen saftige Provisionen - die Arbeitnehmerveranlagung. Jetzt flog er auf.

Über Mundpropaganda kam der selbst ernannte "Steuerexperte" im Großraum Wien an über 800 Kunden, fälschte für sie – gegen saftige Provisionen – die Arbeitnehmerveranlagung. Jetzt flog er auf.

"In betrügerischer Absicht wurden bei mindestens 3.572 Einkommensteuerverfahren durch gefälschte Rechnungen und Nachweise ungerechtfertigt Steuerminderungen oder Rückzahlungen geltend gemacht. Der Drahtzieher selbst verrechnete saftige Provisionen – etwa bis zu 50 Prozent für gefälschte Rechnungen", heißt es aus dem Finanzministerium gegenüber "Heute". Im Rahmen einer Schwerpunktkontrolle wurde der "Steuerexperte" mit einem Kundenstamm von über 800 Kunden schließlich erwischt.

"Intensive Recherchen und Logfile-Auswertungen der IP-Adressen brachten den Durchbruch", so das Finanzministerium. Mindestens 4.570.843,22 Euro an Steuern sollen so hinterzogen worden sein. Weiters besteht der Verdacht des schweren gewerbsmäßigen Betrugs, der Geldwäsche und der Erpressung. Die "Kunden" des Verdächtigen müssen nun je bis zu 20.000 Euro an die Finanz zurückzahlen – und verlieren natürlich auch die gezahlte "Provision". Bei größeren Beträgen könnten noch Finanzstrafen dazukommen.