Österreich

"Sturm"-Lauf der Empörung

Heute Redaktion
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Aufpassen heißt es für alle Freunde der herbstlichen Spezialität Sturm in der Landeshauptstadt: Bei den Wirten sind Preisunterschiede von bis zu 40 Prozent zu verzeichnen! Nicht selten kostet ein Vierterl Sturm – also noch Meilen vom Wein entfernt – mehr als die gleiche Menge fertig vergorener Rebensaft aus der Bouteille.

„Der Verdacht liegt nahe, dass die Wirte die kurze Sturm-Saison weidlich ausnützen, um sich eine goldene Nase zu verdienen. Ähnlich wie dann ein paar Wochen drauf beim Staubigen und schließlich beim Jungwein“, klagen begeisterte Weinbeißer in St. Pölten.

„Heute“ startete eine Blitzumfrage und fand den Vorwurf bestätigt: Von 1,90 Euro (B&B an der Schreinergasse) bis 2,60 Euro (Fasslboden, Wagram) reichte die Preispalette. Also bis zu happigen 40 % Preisunterschied! Ein Innenstadtwirt teilt die Kritik, kommt der Sturm    doch großteils vom selben Händler. Er rechnet auch vor, dass bei einem Literpreis von 1,80 Euro inklusive Steuern so ein Gewinn von bis zu 500 Prozent eingestreift werden! St. Pölens Gastronomen sehen das freilich anders und verweisen auf die unterschiedlichen Kostenstrukturen in den einzelnen Betrieben.

Der Sturm, der seit etwa zwei Wochen in der Prandtauerstadt kredenzt wird, stammt übrigens aus dem Burgenland. Die frühreifen Sorten Niederösterreichs wie die Perle von Csaba, Bouvier und Müller-Turgau reifen noch am Stock.