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"Süd-Tirol dankt"-Plakate in Wien sorgen für Wirbel

Heute Redaktion
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Die türkis-blaue Regierung denkt den Doppelpass für Südtiroler an. Seit Donnerstag hängen in Wien Plakate, die dafür (voreilig) danken. Die Aktion sorgt für Wirbel.

Die türkis-blaue Regierung will die Möglichkeit der Doppelstaatsbürgerschaft für deutschsprachige Südtiroler prüfen. Die Ankündigung sorgte nicht nur bei der Regierung in Rom für kühle Reaktionen.

Besonders freute sich darüber anscheinend der "Südtiroler Heimatbund" (SHB), der seit Donnerstag in Wien an mehrere öffentlichen Orten eine Dankesbekundung plakatieren lässt.

"Süd-Tirol dankt Österreich für die Möglichkeit, bald schon wieder den Pass unseres Heimatlandes zu bekommen!",

steht darauf in großen Lettern.

Der Südtiroler Heimatbund ist eine Organisation die die Rückkehr Südtirols zu Österreich anstrebt und sich in der Tradition der Südtirol-Aktivisten des "Befreiungsausschuss Südtirol" (BAS) in den 1960er und 1970er Jahren. Politisch ist die Organisation inhaltlich und personell eng mit der rechten Partei "Süd-Tiroler Freiheit" verbunden, die ebenfalls eine Abspaltung Südtirols von Italien fordert.

In sozialen Netzwerken waren die Reaktionen eher geteilt bis ablehnend. "Bis jetzt war ich ziemlich neutral (in der Frage der Doppelbürgerschaft, Anm.) aber jetzt hoff ich so sehr, dass es nicht passiert", komment ein in Wien lebender Südtiroler das Plakat.

Auch die "Südtiroler Hochschülerschaft" (sh.asus) in Wien äußerte sich ablehnend zu der Plakat-Aktion. Sie bezeichnet die Debatte um die Doppelstaatsbürgerschaft als "politische Blendgranate, die gewisse Parteien und Gruppen wieder auf den Plan rufen soll und Zwietracht sät", heißt es in einem Facebook-Posting.

(red)

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