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"Tatort" Köln: Graue Settings, grausiges Thema

Heute Redaktion
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Am 1. Mai feierte der neue "Tatort" aus Köln Premiere. Die Folge mit dem Titel "Narben" war weniger spannend als deprimierend, ihre Flüchtlingsthematik aber durchaus interessant.

Am 1. Mai feierte der neue aus Köln Premiere. Die Folge mit dem Titel "Narben" war weniger spannend als deprimierend, ihre Flüchtlingsthematik aber durchaus interessant.

Dr. Patrick Wangila wurde erstochen. Erste Hinweise deuten auf eine Beziehungstat hin. Schnell haben Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Schenk (Dietmar Bär) seine Witwe Vivien im Visier. Doch auch Wangilas Klinik-Kollegin Dr. Sabine Schmuck (Julia Jäger) und die Krankenschwester Angelika Meyer (Laura Tonke) verstricken sich in Widersprüche.

Die nächste Spur führt jedoch in Dr. Wangilas Vergangenheit im Kongo. Erst sieht es so aus, als wären der Doktor und sein Bruder (Jerry Kwarteng) von Rebellen gefoltert worden, schließlich stellt sich jedoch heraus, dass die beiden selbst unsagbare Gräueltaten vollbracht haben. 

Flüchtlingsthema im sterilen Setting

Eigentlich liegen in "Narben" alle Ingredienzien für ein spannendes "Whodunnit" vor. Gleich drei Frauen kommen als Täterinnen aus Leidenschaft in Frage, eine dubiose Razzia im Asylantenheim lässt ein schwarzes Schaf in den Reihen der Polizei vermuten und der Flüchtlingshintergrund des Mordopfers deutet die Beteiligung brutaler Rebellen aus dem Kongo an.

Gegen die eintönige Kulisse des neuen Kölner "Tatorts" kommt die Spannung jedoch nicht an. Krankenhaus, Asylantenheim, Büroräume - "Narben" setzt auf triste, in Grautönen gehaltene Settings. Das Publikum ist dadurch angehalten, mit den Lebensbedingungen der afrikanischen Flüchtlinge zu hadern und sich in deren grausige Vergangenheit einzufühlen. Das gelingt Regisseur Torsten C. Fischer gar nicht schlecht, für die Zuseher ist es jedoch kaum möglich, gleichzeitig bei der Märderjagd mitzufiebern. Ein wenig Tempo und ein bisschen mehr Krimi hätten dem neuen "Tatort" sicherlich gut getan.