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"Tatort"-Kommissare Ritter und Stark entlassen

Heute Redaktion
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Bild: rbb Presse & Information

Nach mehr als 13 Jahren und 30 Folgen ist für das Berliner "Tatort"-Duo Dominic Raacke alias "Till Ritter" und Boris Aljinovic als "Felix Stark" Schluss. Trotz guter Quoten und Lob von den Kritikern will der RBB den Berliner-Krimi neu besetzen. Ab 2015 soll es ein neues Hauptstadt-Team geben.

Nach mehr als 13 Jahren und 30 Folgen ist für das Berliner--Duo  Dominic Raacke  alias "Till Ritter" und Boris Aljinovic als "Felix Stark" Schluss. Trotz guter Quoten und Lob von den Kritikern will der RBB den Berliner-Krimi neu besetzen. Ab 2015 soll es ein neues Hauptstadt-Team geben.

Der Cowboyboots-Cop und der Softie treten ab

Gerade waren Dominic Raacke und Boris Aljinovic mit einem spektakulären Überwachungskrimi zu Hochform aufgelaufen, da verkündet der RBB ihren Abgang als Fernsehkommissare: Der Berliner "Tatort" bekommt ein neues Ermittlerteam, das teilte der Sender am Montag mit. 28 gemeinsame Fälle haben die beiden schon als Ritter und Stark absolviert, nach zwei weiteren soll endgültig Schluss sein.

"Die Initiative ging von uns aus", sagte ein RBB-Sprecher zu "Spiegel Online". RBB-Programmdirektorin Claudia Nothelle führt in einem Statement aus: "So gut und vertrauensvoll die Zusammenarbeit war und ist, so einig sind wir uns, neue Wege einzuschlagen." Die Hauptdarsteller Boris Aljinovic und Dominic Raacke, so die Sender-Verantwortliche, sollten nicht als Berliner Polizeibeamte in Rente gehen. "Das haben wir nach dem jüngsten Dreh mit ihnen besprochen und verabredet."

Die Ankündigung vom Aus kommt zu einer Zeit, in der Raacke und Aljinovic als Kommissare Ritter und Stark nach einigen sehr schlechten Episoden gerade erneut gefeiert wurden. Die am vorvergangenen Wochenende ausgestrahlte Folge "Gegen den Kopf", in der es um Ermittlungen zu einem U-Bahn-Mord ging, war einer der modernsten und konsequentesten "Tatorte" der vergangenen Jahre. Die Resonanz bei Kritik und Publikum war euphorisch. Im Online-Forum tatort-fundus.de wird er sogar als bester "Tatort" überhaupt bewertet.

Ab 2015 neues Hauptstadt-Team

Wer die neuen Berliner "Tatort"-Ermittler sein werden, ist angeblich ebenfalls noch nicht geklärt. Erst 2015 wird die erste Episode mit neuem Team im Fernsehen ausgestrahlt. Man werde bis zum Jahresende ein Konzept entwickeln, teilte der Sender mit.

"Die Entscheidung ist gut und völlig richtig. Ich war von ganzem Herzen Kommissar Ritter, habe interessante Menschen kennengelernt und ganz nebenbei Berlin für mich entdeckt", sagte Raacke der "Bild"-Zeitung. Sein Partner Aljinovic stößt ins gleiche Horn: "Das Theater kann jetzt wieder einfacher mit mir planen". Aljinovics Laune ist durch die Bekanntgabe des Abschieds jedenfalls nicht gesunken. "Vielleicht ruft ja auch Hollywood an. Das wäre schön, aber so unbequem. Denn ich bin so gerne Berliner", witzelte der 46-Jährige. Beim RBB hat man die baldige Demission des Duos mit "frischem Wind", den man in den "Tatort" bringen wolle, begründet. "So gut und vertrauensvoll die Zusammenarbeit war und ist, so einig sind wir uns, neue Wege einzuschlagen", hatte Programmdirektorin Nothelle gesagt.

Bislang 29 Fälle aufgeklärt

Raacke agierte bereits seit 1999 als Berliner "Tatort"-Kommissar, in den ersten sechs Folgen war Stefan Jürgens sein Partner. Dieser wurde 2001 durch Aljinovic ersetzt. "Ritter und Stark" ermittelten gemeinsam in 29 Fällen - damit weist das Duo die längste Dienstzeit in einem Berliner "Tatort" auf. Der nächste Hauptstadt-Krimi mit dem Titel "Großer schwarzer Vogel" soll am 16. Februar 2014 laufen. Eine weitere Folge sei geplant.

Viele neue "Tatort"-Ermittler

Beim "Tatort" gab es in der jüngsten Zeit bereits einige neue Gesichter: Jörg Hartmann in Dortmund, Devid Striesow in Saarbrücken sowie Til Schweiger und Wotan Wilke Möhring in Hamburg. Im Herbst starten in Erfurt die Kommissare Henry Funck (Friedrich Mücke) und Maik Schaffert (Benjamin Kramme) sowie die angehende Staatsanwältin Johanna Grewel (Alina Levshin). Weihnachten ermitteln Nora Tschirner und Christian Ulmen alias Dorn und Lessing in Weimar.