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"Terminator Genisys": Zahnlos, aber trotzdem bissig

Heute Redaktion
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1984 stieg Arnold Schwarzenegger als "Terminator" in den Kreis der Hollywood-Action-Elite auf, knapp 30 Jahre später schlüpft er zum vierten Mal in seine Paraderolle. Die Kompromisslosigkeit und Härte des Originals hat die Franchise längst eingebüßt. Für einen kontemporären Blockbuster in Zeiten der jugendfreien Superheldenfilme ist "Terminator Genisys" aber durchaus gelungen.

1984 stieg als "Terminator" in den Kreis der Hollywood-Action-Elite auf, knapp 30 Jahre später schlüpft er zum vierten Mal in seine Paraderolle. Die Kompromisslosigkeit und Härte des Originals hat die Franchise längst eingebüßt. Für einen kontemporären Blockbuster in Zeiten der jugendfreien Superheldenfilme ist "Terminator Genisys" aber durchaus gelungen.

Von Teil zu Teil werden die "Terminator"-Filme Mainstream-freundlicher: Die düstere Endzeitoptik weicht farbenfrohen Special Effects, die Action wird zahmer, die Gags herziger. Statt bedrohlicher Kino-Apokalypse setzt man auf selbstreferenzielle Popkultur. "Genisys" ist die logische Folge einer sich über Jahrzehnte erstreckenden Filmreihe und einem zunehmend softer werdendem Action-Genre. Ein lauter, ein schneller Film, der die Zeitreisethematik bis zur Schmerzgrenze auskostet und Terminatoren en masse aufeinander losgehen lässt.

Im Vergleich mit dem legendären Ur-"Terminator" (und dem ebenfalls genialen zweiten Teil aus dem Jahr 1991) steigt "Genisys" schlecht aus. Sieht man von diesen Vergleichen ab, präsentiert sich der Film aber dann doch als gefälliger Actioner. Verantwortlich dafür sind unter anderem die solide Besetzung und die, trotz verworrener Zeitebenen recht geradlinige Story des Films.

Vier Terminators, viele Zeitreisen

Die Erde im Jahr 2029: Die Menschheit wurde von Maschinen unterjocht, schlägt aber unter der Führung von John Connor () in die Vergangenheit, um Sarahs Leben zu schützen.

Soweit hält sich "Terminator: Genisys" an den Plot des Ur-"Terminator". Als Reese allerdings im Jahr 1984 ankommt, warten dort eine knallharte, um sich ballernde Sarah Connor, ein junger und ein gealteter T-800 (Arnie, quasi in Natura) sowie ein tödlicher T-1000 (Byung-hun Lee; man erinnere sich an "Terminator: Judgement Day"). Reese muss sich erst daran gewöhnen, dass Sarah den Opa-Terminator als Beschützer und Familienmitglied ansieht. Nach einigen Startschwierigkeiten erklärt er sich jedoch bereit, den beiden dabei zu helfen, das Ende der Welt abzuwenden. Durch die neuerliche Änderung der Vergangenheit hat sich dieses allerdings von 1997 auf 2017 verschoben. Gemeinsam mit Sarah wagt Reese einen neuerlichen Zeitsprung (der alte T-800 hat die Maschine gebaut - eine kleine "Leihgabe" der TV-Serie  "The Sarah Connor Chronicles" ) ... und trifft auf eine völlig neue Art von Terminator.

Fazit

"Alt, aber nicht obsolet" beschreibt sich Arnies Terminator des Öfteren in "Genisys", ein Kommentar, das freilich auch auf Schwarzeneggers neuerlichen Einstieg in die Franchise abzielt. Frisch wirkt er längst nicht mehr, passt aber immer noch besser in die Filmreihe, als die Filmreihe in die 2010er-Jahre. Während "Terminator Genisys" sich nicht mit den beiden ersten Teilen der Franchise messen kann, braucht er den Vergleich mit gegenwärtigen Superhelden-Actionern aber keineswegs zu scheuen. Ein bisschen düsterer und brutaler ist "Genisys" am Ende doch geworden.