"The Expendables 3": Blutleere Allstar-Action

Es klang nach einem wahr gewordenen Bubentraum, was Sylvester Stallone 2012 auf die Beine stellte. Für "The Expendables" versammelte er die Crème de la Crème der Actionhelden Hollywoods, ließ Leinwandgrößen wie Arnold Schwarzenegger (damals noch in einer Kleinstrolle), Bruce Willis, Dolph Lundgren, Jet Li und Jason Statham gemeinsam in einem gewaltigen (und gewalttätigen) Baller-Spektakel antreten. Nun kommt mit "The Expendables 3" der letzte Teil der Franchise in die Kinos. Die Besetzungsliste ist weiter gewachsen, doch der Bubentraum scheint mittlerweile ausgeträumt.

Es klang nach einem wahr gewordenen Bubentraum, was der letzte Teil der Franchise in die Kinos. Die Besetzungsliste ist weiter gewachsen, doch der Bubentraum scheint mittlerweile ausgeträumt.

Die "Expendables" sind in eigener Sache unterwegs: Doc (), ein alter Freund und Waffenbruder Barneys (Sylvester Stallone) muss aus einem schwer bewachten Zug befreit werden. Kein Problem für die erfahrene Söldner-Truppe, die ohne Zwischenstopp zu ihrer nächsten Mission aufbricht. Da Doc ein besonders harter Hund ist, begleitet er die "Expendables" kurzentschlossen auf ihrem Trip.

) sind alles andere als erfreut. Barney selbst stürzt indes in eine Sinnkrise - zu viele "Expendables" mussten in den letzten Jahren ihr Leben lassen, und mit Stonebanks als Gegner ist kein Ende des Sterbens in Sicht.

Um seine Mitstreiter zu schützen, wirft Barney sie aus der Firma und heuert stattdessen - mit der Hilfe des Vermittlers Bonaparte () - eine junge, hungrige Crew an (u.a. Kellan Lutz und Ronda Rousey). Mit ihr macht er sich auf die Jagd nach Stonebanks. Klar, dass die alteingesessenen "Expendables" das nicht auf sich sitzen lassen können.

Ohne Blut und Kompromisslosigkeit

Auf dem Plakat von "The Expendables 3" ist kaum noch Platz für ein Bild von Stallone und Co., so viele große Namen leuchten vom Hochglanzpapier. Der überbordende Allstar-Cast ist allerdings noch das Beste an der dritten Folge der Action-Saga. Die Franchise war von Anfang an ein Schaulaufen der Stars, und diesem Teil des ursprünglich erfolgreichen Konzepts hält Stallone zu Recht die Treue. Dass er nicht mehr in die Story investierte und die Leerstellen im Skript mit oben genannten Big Names zu füllen versucht, lässt sich dem Hauptdarsteller, (Co)Drehbuchautor und Regisseur in Personalunion schon eher ankreiden. Doch auch darin liegt der krasse Qualitätsverlust nicht begründet, der sich zwischen Teil eins und drei eingeschlichen hat.

machte die Jugendfreigabe des Films zur Auflage für sein Mitwirken und bewog Stallone auf diese Weise, die Kompromisslosigkeit der "Expendables" über Bord zu werfen. Eine bittere Fehlentscheidung.

Der erste Film der Reihe bot nicht nur ein Aufgebot an Action-Helden aus den Achtzigern, sondern auch die Keine-halben-Sachen-Attitüde, welche die Filme jener Zeit geprägt hatte. "The Expendables" war ein Film mit Blut und Eingeweiden, kein Streifen im "A-Team"-Stil, in dem sich die Statisten möglichst spektakulär zu Boden werfen, sobald das Drehbuch einen tödlichen Treffer verlangt. (Diese entschärfte Art der Gewaltdarstellung mindert übrigens nicht nur die Qualität eines Actioners, sie ist auch schädlicher für junge Zuseher als ihr realitätsnahes Pendant. Waffen machen Krach - so die Message - aber keine Löcher in Menschen.)

Flop

Was übrig bleibt ist blutleeres Kasperltheater in Topbesetzung. Ein paar Einzeiler sind halbwegs witzig, ein paar der gezeigten Stunts schön anzuschauen. Ansonsten ist "The Expendables 3" ein absoluter Reinfall.

in den USA (knapp 16 Millionen Dollar) wird auf ein "Leak" geschoben. Bereits drei Wochen vor der Premiere hatte der Streifen im Netz die Runde gemacht. Die illegale Verbreitung trägt sicher Schuld an dem Fiasko, wohl aber nicht weil sie eine kostenlose Alternative zum Kinobesuch bietet, sondern da sie schlichtweg als Warnung fungiert. Bei "The Expendables 3" handelt es sich zweifellos um einen Film, den man sich nicht freiwillig ein zweites Mal (und zum Preis eines Kinotickets) ansieht.

"The Expendables 3" startet am 22. August in den österreichischen Kinos.