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"The Girl with All the Gifts": Smartes Zombietainment

Heute Redaktion
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Trinken britische Zombies blutigen Tee und stellen sich artig am Hirnbuffet an? Nein, sie stürmen im Laufschritt die Metropolen des Vereinigten Königreichs und bescheren uns in "The Girl with all the Gifts" ein smartes, höchst abwechslungsreiches Survival Drama!

Trinken britische Zombies blutigen Tee und stellen sich artig am Hirnbuffet an? Nein, sie stürmen im Laufschritt die Metropolen des Vereinigten Königreichs und bescheren uns in "The Girl with all the Gifts" ein smartes, höchst abwechslungsreiches Survival Drama!

Zombiefilme sind in ihrem Aufbau selten raffinierter als der handelsübliche Bond-Streifen: Aus den immer gleichen Plotbausteinen werden mit minimaler Variation neue Geschichten gebastelt. Für die Zuschauer besteht das Vergnügen in besagter Variation, die natürlich nicht zu weit vom bekannten Erfolgsrezept abweichen darf. Eine ideale Mischung liefert "The Girl with All the Gifts".

Pilzköpfe

Hier ist es ein Pilz, der für die Zombie-Apokalypse verantwortlich zeichnet. Wem die Schwammerlsporen ins Hirn einfahren, verwandelt sich in eine blutrünstige Fressmaschine, die durch ihren Speichel weitere "Hungries" generiert. Befindet sich kein Frischfleisch in Riech(!)weite, stehen die rabiaten Untoten regungslos in der Gegend herum, doch wehe ein verlockender Duft steigt ihnen in die Nase.

Das gewisse Extra der Story: Einige Kinder, unter ihnen Hauptfigur Melanie (Sennia Nanua) bleiben trotz Pilzbefall bei klarem Verstand - so lange ihre Mägen gut gefüllt sind. Von einem raubeinigen Soldaten (Paddy Considine) eingekerkert, von einer gutherzigen Lehrerin (Gemma Arterton) unterrichtet und einer undurchsichtigen Wissenschaftlerin seziert, stellen die Kids die einzige Chance auf die Rettung der Menschheit dar.

Hybrid

Die eigentliche Variation, die "The Girl with All the Gifts" zu einem beachtenswerten Genrebeitrag macht, ist in dieser Idee von Zombie/Mensch-Hybriden verankert. Ein entscheidendes - wenn nicht DAS entscheidende - Kriterium eines guten Zombiestreifens besteht darin, dass die Gefahr für die Menschen nicht von wandelnden Leichen, sondern anderen Überlebenden ausgeht. Basierend auf den Hybrid-Kids spinnt "The Girl with All the Gifts" diesen Gedanken auf interessante Art und Weise weiter.

Mehr zu verraten hieße den Film spoilern. Konzentrieren wir uns stattdessen kurz auf die anderen Hingucker-Aspekte: Comic Relief an den richtigen Stellen, kein inflationärer Einsatz von Grauslichkeiten und tolle Darstellerleistungen. Alles in allem ein sehr gelungener Zombiefilm.

"The Girl with All the Gifts" startet am 10. Februar 2017 in den österreichischen Kinos.