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"The Impossible": Tsunami-Film mit Naomi Watts

Heute Redaktion
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Wenn das Unvorstellbare passiert. Die wahre Geschichte einer Familie im Tsunami von 2004. "The Impossible" mit Naomi Watts und Ewan McGregor als Eltern im Ausnahmezustand.

Wenn das Unvorstellbare passiert. Die wahre Geschichte einer Familie im Tsunami von 2004.   mit Naomi Watts und Ewan McGregor als Eltern im Ausnahmezustand.

Eine Familie inmitten von Chaos und Zerstörung: "The Impossible" mit Naomi Watts und Ewan McGregor erzählt von fünf Thailand-Touristen und dem Tsunami 2004. Wuchtige Katastrophenbilder und überzeugende Darsteller machen den Film zur sehenswerten schweren Kinokost. Das Touristenparadies wird zur Hölle auf Erden. Gerade noch genoss das britische Ehepaar, gespielt von Naomi Watts und Ewan McGregor, mit seinen drei Söhnen die thailändische Strandidylle, nun bricht eine riesige Flutwelle über sie herein. Die Familie wird entzweit, ringt in der Wracklandschaft ums Überleben, sucht einander.

Der spanische Kinofilm "The Impossible" basiert auf einer wahren Geschichte aus der Tsunami-Flutkatastrophe 2004 in Südostasien. Regisseur Juan Antonio Bayona gelingt es eindrucksvoll, die Wucht der Katastrophe auf die Leinwand zu bringen. Das liegt auch an überzeugenden Darstellern und an einer klaren, harten Bildsprache. Hauptdarstellerin Naomi Watts wurde für ihre Leistung für einen Golden Globe und einen Oscar nominiert. Bei der Globes-Preisverleihung ging sie zwar leer aus, bei der Oscar-Feier im Februar könnte es aber noch klappen mit einer begehrten Trophäe – es ist nach "21 Gramm" ihre zweite Nominierung bei den Academy Awards. Allerdings dürfte die spanische Produktion einen eher schweren Stand haben im Rennen um die US-Filmpreise.

Verdient wäre die Auszeichnung für Hollywoodstar Watts. Allein schon für den Mut zum kompromisslosen Schauspiel bis über die visuelle Schmerzgrenze hinaus. Zombiehaft irrt die Schwerverletzte durch die zerstörte Küstenlandschaft, angetrieben vom Überlebensinstinkt und von der mütterlichen Sorge um ihre Familie. Der einzige Sohn, der nicht von den Fluten fortgespült wurde und noch bei ihr ist, wendet sich angeekelt von ihrem desolaten körperlichen Zustand ab. „So wie du bist, kann ich dich einfach nicht ansehen“, gesteht er mit zittriger Stimme. Auch manch Kinozuschauer will beim Anblick der verdreckten Frau mit aufgerissenem Bein und blutiger Brust wohl lieber wegschauen.

Die Handlung ist simpel und linear. Das Filmteam um Regisseur Juan Antonio Bayona idealisiert den Thailandurlaub zunächst als harmonisches Erlebnis – im scharfen Kontrast zur anschließenden Tsunami-Apokalypse. Er reißt die Filmfiguren nur flach an: Der Vater (McGregor) sorgt sich etwas um seinen Job in Japan – aber nicht so sehr, als dass er die Erholung nicht genießen könnte. Die Mutter will wieder als Ärztin praktizieren – aber nicht so sehr, als dass dadurch der Familienfrieden in Gefahr käme. Unter den drei Brüdern herrscht der übliche Zwist – mal kindlich, mal pubertär.

Thailand erscheint wie ein Abziehbild aus einem Tourismusprospekt: Einheimische kommen vor der Kamera nur zum breit lächelnden Kurzzeit-Einsatz. Soziale Probleme und Armut bleiben außen vor. Das ist insofern konsequent, da die Urlauberfamilie zunächst im traumgleichen Elfenbeinturm inszeniert wird und dann im Alptraum erwacht. Dass Thailänder aber auch nach der Flutwelle und der fatalen Zerstörung kaum zur Geltung kommen, ist doch etwas irritierend – sind die Folgen des Tsunamis für sie doch umso verheerender. Nach dem Kampf ums nackte Überleben stehen sie vor den Trümmern ihrer Lebensgrundlage. Die überlebenden Urlauber hingegen fliegen in die sichere Heimat.

Filmstart ist am 1. Februar 2013

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