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"The Interview": Aufreger ohne Überraschungen

Heute Redaktion
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Brachialkomödie als Aufreger und Politikum: Nach Sony-Hack, Terrordrohungen und verbalem Schlagabtausch zwischen Nordkorea und den USA durfte "The Interview" (hier geht's zum Programm) letztlich doch im Kino gezeigt werden. Am 6. Februar startet der Film nun auch in Österreich.

Brachialkomödie als Aufreger und Politikum: Nach Sony-Hack, Terrordrohungen und verbalem Schlagabtausch zwischen Nordkorea und den USA durfte "The Interview" letztlich doch im Kino gezeigt werden. Am 6. Februar startet der Film nun auch in Österreich.

) zusammen, der hauptsächlich mit intimen Geständnissen der Stars aus Film und Musik Quote macht. Als sich der Diktator Kim Jong-Un (Randall Park) als großer Fan von Daves Show herausstellt, sieht Aaron seine Chance gekommen, endlich einmal richtige Berichterstattung zu betreiben.

Gemeinsam fliegen Aaron und Dave nach Nordkorea, um Kim Jong-Un zu interviewen. Im Gepäck haben sie ein vergiftetes Pflaster, mit dem sie den Diktator eliminieren sollen. Die hübsche CIA-Agentin Lacey (Lizzy Caplan) hat die beiden für die gefährliche Mission rekrutiert. Als Dave das Attentat erst verbockt und sich dann noch von Kim Jong-Un einlullen lässt, drohen sowohl der Auftrag als auch das Interview zum Fiasko zu werden.

Tief, brutal und oberflächlich

"The Interview" ist nicht das erste gemeinsame Projekt von Rogen und Franco. Wer ihre Komödien "Ananas Express" (2008) und "This is the End" (2013) gesehen hat, weiß längst, wie der Hase läuft: "The Interview" lebt hauptsächlich von der hitzigen und unterhaltsamen Buddy-Chemie zwischen den Hauptdarstellern. Zu sehr sind die beiden aufeinander eingespielt, als dass hier etwas schiefgehen könnte; warum Franco und Rogen trotzdem wurden, ist unverständlich.

Der Rest des Streifens bewegt sich ebenfalls in bekannten Bahnen. Die Witze sind gewohnt tief, der Humor sehr körperlich und die Action überaus brutal. Auch dass sich der Film darauf beschränkt, Kim Jong-Un als Hampelmann darzustellen, anstatt realitätsnahe Regimekritik anzubringen, kommt nicht wirklich überraschend. Sich darüber aufzuregen - egal, von welchem Standpunkt aus - ist in etwa so müßig, wie gegen Hitler in "Inglorious Basterds" zu wettern.

"The Interview" ist eine durchschnittliche Komödie, das um sie gemachte Aufheben völlig übertrieben. Dass der Film einen Diskurs darüber losgetreten hat, was Kino darf und wie man mit Angriffen auf die künstlerische Freiheit umgehen soll, qualifiziert ihn jedoch zweifelsfrei als Kinofilm der Woche.

"The Interview" startet am 6. Februar im Kino.

 

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