Szene

"The Square" räumt beim Europäischen Filmpreis ab

Heute Redaktion
Teilen

Am Samstagabend fand die Verleihung des Europäischen Filmpreises statt. "Vor der Morgenröte" durfte sich über die Publikumsauszeichnung freuen.

Bei einer prominent besetzten Gala wurde am Samstagabend in Berlin der 30. Europäische Filmpreis verliehen. Der schwedische Filmregisseur und Drehbuchautor Ruben Östlund ist der große Gewinner des Abends.

Sein Film "The Square" räumte insgesamt sechs Preise ab, wurde u.a. als bester Spielfilm und als beste Komödie ausgezeichnet. Außerdem darf sich Östlund über die Trophäen für das beste Drehbuch und die beste Regie freuen. Zudem erhielt der dänische Schauspieler Claes Bang für seine Rolle in "The Square" den Preis als bester Darsteller. Die Gesellschaftssatire wurde in diesem Jahr bereits mit der Goldenen Palme in Cannes geehrt, so überrascht der Triumph am Samstagabend wenig.

Österreich darf sich mit der Auszeichnung der Stefan-Zweig-Biografie "Vor der Morgenröte" von Maria Schrader und mit Josef Hader in der Hauptrolle immerhin über den Publikumspreis mitfreuen.

Die 30. Verleihung des Europäischen Filmpreises fand am 9. Dezember 2017 im Haus der Berliner Festspiele, in Berlin, statt. Der Preis, der auch als "europäischer Oscar" bezeichnet wird, wird seit 1988 jährlich von der Europäischen Filmakademie vergeben.

Hier die wichtigsten Preise:

Bester Spielfilm: "The Square" von Ruben Östlund (Schweden)

Beste Komödie: "The Square" von Ruben Östlund (Schweden)

Picture

Beste Schauspielerin: Alexandra Borbély ("Körper und Seele")

Bester Schauspieler: Claes Bang ("The Square")

Bester Dokumentarfilm: "Kommunion" von Anna Zamecka (Polen)

Bester Animationsfilm: "Loving Vincent" von Dorota Kobiela und Hugh Welchman (Polen/ Großbritannien)

Beste Regie: Ruben Östlund für "The Square"

Bestes Drehbuch: Ruben Östlund für "The Square"

Bester Debütfilm: "Lady Macbeth" von William Oldroyd (Großbritannien)

Publikumspreis: "Vor der Morgenröte" von Maria Schrader

Beste Kamera: Michail Krichman ("Loveless")

Bester Schnitt: Robin Campillo ("120 BMP")

Bestes Szenenbild: Josefin Asberg ("The Square")

Bestes Kostümbild: Katarzyna Lewinska ("Die Spur")

Bestes Maskenbild: Leendert van Nimwegen ("Brimstone")

Beste Filmmusik: Evgueni & Sacha Galperine ("Loveless")

Bestes Sounddesign: Oriol Tarragó ("Sieben Minuten nach Mitternacht")

Europäischer Beitrag zum Weltkino: Julie Delpy

Ehrenpreis für das Lebenswerk: Alexander Sokurow

Highlight des Abends: Die Ansprache Wenders

Die knapp dreistündige Show, die im Hause der Festspiele abgehalten wurde, hat Comedian Thomas Hermanns gelungen moderiert. Neben der rührenden Dankesrede von Alexandra Borbély, die als beste Schauspielerin ("Körper und Seele") ausgezeichnet wurde, sorgte die kritische Ansprache von Regisseur Wim Wenders als Präsident der Europäischen Filmakademie für ein wenig Aufsehen. Er riss im Zuge seiner Rede auf der Bühne sein Jackett auf, um auf die zunehmend antieuropäische Stimmung in der EU und die Werte des Kontinents aufmerksam zu machen und "gegen das Feuer zu kämpfen, das wir gebannt glaubten, das Feuer des Nationalismus, die älteste europäische Krankheit."

(ek)