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"The Walking Dead" macht Zombie-Regisseur arbeitslos

George A. Romero spricht über "The Walking Dead"

Heute Redaktion
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George A. Romero
George A. Romero
Bild: Reuters

"Die Nacht der lebenden Toten" (1968) hat Zombie-Action zum salonfähigen Kassenschlager gemacht. Der Erfolg hat aber auch negative Seiten: Kultregisseur George A. Romero, der das Genre in den späten Sechzigern neu erfand, hat keine Arbeit mehr.

Pionierarbeit

Romeros "The Night of the Living Dead" ("Die Nacht der lebenden Toten", 1968) gilt als Prototyp des modernen Zombiefilms. Der Regisseur und Drehbuchautor ist den wandelnden Leichen im Lauf seiner Karriere treu geblieben, seine Filme waren jedoch meist kleinere, unabhängige Produktionen. Für diese ist heutzutage wenig Platz - vor allem durch millionenschwere Zombie-Blockbuster und "The Walking Dead".

"Üblicherweise habe ich [meine Filme] mit der Zombie Action beworben, und ich konnte eine Botschaft darin verstecken", sagte Romero in einem Interview aus dem Jahr 2013.

Keine Substanz

"Ich hatte eine Fortsetzung [zu 'Survival of the Dead', 2009]. Ich war bereit, mit dem Dreh loszulegen. 2007 hat 'Diary of the Dead' plötzlich Geld eingespielt [...] Einer der Produzenten sagte 'Lass uns schnell noch einen machen'."

Sequels, die vor allem auf dem Profitgedanken fußen sind jedoch ebensowenig Romeros Sache wie oberflächliche Kunstblutorgien. Zwei geplante Zombiefilme der etwas anderen Art - ein Western und ein Film Noir - fanden keine Abnehmer. Der Erfolg von "The Walking Dead" macht derartige Produktionen auch für die nahe Zukunft unwahrscheinlich.

"Auf einmal war da 'The Walking Dead'. Daher konnte man keinen Zombie-Film mehr [machen], der irgendwie Substanz hatte. Es musste ein Zombie-Film sein, der auf den Putz haut. So etwas liegt mir nicht."

Dennis Hoppers Zigarren kosteten mehr als ein ganzer Film

Seit 2009 hat George A. Romero keinen Film mehr inszeniert und ist vorwiegend als ausführender Produzent tätig. Sollte er noch einmal bei einem Zombie-Streifen Regie führen, dann wohl nur mit überschaubarem Budget. Nicht so wie "Land of the Dead" (2005), den Romero als "den größten Zombie-Film, den ich je gemacht habe" bezeichnet.

"Das Geld ging großteils an den Cast. Sie waren großartig, aber ich denke nicht, dass man das Geld hätte ausgeben müssen. Dennis Hoppers Zigarren-Budget hat mehr verschlungen als die gesamte Produktion von 'Die Nacht der lebenden Toten'. So ist das eben."

  (lfd)

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