Österreich

"Tier-Mensch-Versuch" schockt am Stephansplatz

Heute Redaktion
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Der Widerstand von Tierschützern gegen das von der Regierung geplante neue Tierversuchsgesetz hält an. Am Freitag protestierte der Verein gegen Tierfabriken (VGT) mit einem öffentlichen "brutalen Tierversuch an menschlichem Primaten" am Wiener Stephansplatz, "um das Tierleid bei einem Tierversuch anschaulich zu illustrieren".

Der Widerstand von Tierschützern gegen das von der Regierung geplante neue Tierversuchsgesetz hält an. Am Freitag protestierte der Verein gegen Tierfabriken (VGT) mit einem öffentlichen "brutalen Tierversuch an menschlichem Primaten" am Wiener Stephansplatz, "um das Tierleid bei einem Tierversuch anschaulich zu illustrieren".

Der Protest war nichts für schwache Nerven. An einem Menschen wurde von fünf Wissenschaftlern demonstriert, wie dem menschlichen "Versuchstier", gefesselt an einem Operationstisch, Infusionen gegeben, er lebend mit einem Skalpell geöffnet, Spritzen verabreicht, Testsubstanzen in Magen und Augen gepresst sowie auf die Haut aufgetragen und Blut abgenommen wurde. Entsetzt zeigte sich das Publikum am Stephansplatz. Die gesamte Aktion wurde live im Internet übertragen.

Der von der Regierung verabschiedete Gesetzesentwurf, mit dem eine EU-Richtlinie umgesetzt wird, die eine europaweite Harmonisierung der Tierversuchsgesetze vorsieht, soll am kommenden Mittwoch (28.11.) im Wissenschaftsausschuss des Nationalrats beraten und beschlossen werden. Die Tierschützer kritisieren, dass mit dem geplanten neuen Gesetz Tierversuche künftig von einzelnen Beamten entschieden werden statt von eigenen Kommissionen, weiters die "mangelhafte Veröffentlichungspflicht" von Tierversuchen sowie den "Gummiparagraf" über Versuche, die schweres Leid verursachen und lange andauern.

Tierschützer wollen Protest fortsetzen

Sie fordern deshalb Nachbesserungen in der Regierungsvorlage zum Tierversuchsgesetz. Diese wären möglich, "wenn die SPÖ das zulässt. Wir appellieren daher an die SPÖ, Farbe zu bekennen und in fünf Tagen im Wissenschaftsausschuss für die Tiere zu stimmen", forderte VGT-Obmann Martin Balluch. Die Tierschützer wollen auch in der kommenden Woche ihre Proteste fortsetzen.