Österreich

"Tod kann schon nach fünf Minuten eintreten!"

Der Tod des Amokfahrers von Floridsdorf gibt Rätsel auf. "Netdoktor" Ludwig Kaspar erklärt, warum ein Beinschuss tödlich enden kann.

Heute Redaktion
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An dieser Stelle kam es zu den tödlichen Schüssen.
An dieser Stelle kam es zu den tödlichen Schüssen.
Bild: Denise Auer

"Wie kann ein am Oberschenkel angeschossener 43-jähriger Mann trotz sofortiger medizinischer Versorgung im Krankenwagen und später im Spital quasi unter den Händen der Ärzte sterben?"

Diese Frage stellt sich nach dem mysteriösen Tod jenes Amoklenkers, der in der Nacht zum Samstag in der Jedlersdorferstraße (Floridsdorf) brutal auf Passanten losgefahren war. Danach hatte er die alarmierten Polizisten anvisiert und wurde schließlich durch einen Schuss in den Oberschenkel gestoppt.

Der 52-fach vorbestrafte Wiener (Drogenbesitz, illegaler Waffenbesitz, Körperverletzung) wurde von den Polizisten unmittelbar vor Ort erstversorgt, sein Zustand später als "stabil" beschrieben. Dennoch verstarb der Mann am selben Tag um 14.00 Uhr im Spital.

Abbinden oft nicht möglich

"Heute" holte dazu die sachkundige Einschätzung des "Netdoktor" Ludwig Kaspar ein. Der Mediziner: "Wenn eine Beinarterie getroffen wird, kann schon nach fünf bis zehn Minuten der Verblutungstod eintreten." Auch ein Abdrücken des betroffenen Beines sei vor allem am Oberschenkel schwer möglich.

Kaspar: "Zudem besteht die Gefahr, dass der Patient nach innen ausblutet, was man nicht sofort bemerken kann." Schon ab mehr als zwei Litern Blutverlust, so Kaspar, kann das Leben gefährdet sein.