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"Todes-Cop" frei, Randale in der Türkei

Heute Redaktion
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Bild: Burhan Ozbilici (AP)

Die türkische Polizei ist in der Hauptstadt Ankara mit Tränengas und Wasserwerfern gegen mehr als 2000 regierungskritische Demonstranten vorgegangen. Bei dem Einsatz im Bezirk Dikmen seien in der Nacht auf Mittwoch 16 Demonstranten festgenommen worden, berichteten die türkischen Nachrichtensender NTV und CNN-Türk.

gegen mehr als 2000 regierungskritische Demonstranten vorgegangen. Bei dem Einsatz im Bezirk Dikmen seien in der Nacht auf Mittwoch 16 Demonstranten festgenommen worden, berichteten die türkischen Nachrichtensender NTV und CNN-Türk.

Die Demonstranten hatten demnach Barrikaden auf einer der Hauptstraßen errichtet und damit den Verkehr lahmgelegt. Sie wandten sich gegen die Freilassung eines Polizeibeamten, der für den Tod eines Demonstranten verantwortlich gemacht wird.

Ein junger Demonstrant war am 1. Juni bei Protesten in Ankara von einer Kugel aus der Schusswaffe des Polizisten am Kopf getroffen worden. Knapp zwei Wochen später starb er an der Verletzung. Ein im Internet verbreitetes Video zeigte, wie der angeschossene Demonstrant vor dem Beamten zusammenbricht und dieser mit der Waffe in der Hand flüchtet. Gegen den Beamten wurden Ermittlungen eingeleitet, nach einem Gerichtstermin am Montag kam er jedoch unter Auflagen wieder auf freien Fuß.

Gegen die Freilassung des Polizisten demonstrierten am Dienstagabend auch in Istanbul mehr als 2.000 Menschen in der Nähe des Taksim-Platzes. Bei den seit Ende Mai andauernden Protesten gegen die islamisch-konservative Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan wurden nach Angaben des Ärzteverbands bisher vier Menschen getötet und tausende weitere verletzt. Das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte fachte die Wut der Demonstranten weiter an und sorgte auch international für Kritik.

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