Szene

"Tosca" als #Metoo-Opfer inszeniert

Heute Redaktion
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Die Wiener Staatsoper postete auf Instagram eine Karikatur, in der die Operndiva "Tosca" als Metoo-Opfer dargestellt wird. In den Sozialen Netzwerken gehen die Wogen hoch.

"Wenn man es mal genau betrachtet, ist die arme Floria Tosca, bedrängt vom skrupellosen Baron Scarpia, ein Fall für #Metoo",

schreibt die Wiener Staatsoper (zeigte den Puccini-Hit am

12.1.) auf Instagram – und garniert die Analyse mit einer Illustration von Ensemblemitglied und "Hauskarikaturist" Benedikt Kobel.

Öl im Feuer der aktuellen Debatte, die Wogen via Social Media gehen hoch. "Die Opernliteratur strotzt nur so von Gewalt, Diskriminierung, Repressionsfällen und politischen Unkorrektheiten. Theater und Kunst im Allgemeinen helfen uns, gesellschaftliche Probleme sichtbar zu machen und Bewusstsein dafür zu schaffen. Unser Ensemblemitglied und "Hauskarikaturist" hat am Exempel "Tosca" (es gäbe natürlich unzählige andere Beispiel auch) einen #Metoo-Fall der

Opernliteratur veranschaulicht", heißt es auf "Heute"-Anfrage heißt's vom Haus am Ring.

Der römische Polizeichef nutze seine Machtposition aus, "um die

die Operndiva Tosca 'zu bekommen' (wie er selbst sagt: 'Ja, ich will dich haben').

"Fass mich nicht an, Teufel!"

"Auf ihre berühmte Frage an ihn 'Quanto? – Il prezzo!' (Wieviel? – Den Preis!), antwortet er: 'Einer schönen Frau verkaufe mich nicht für Geld. […] Ich will einen anderen Lohn dafür'. Genau diese Szene im zweiten Akt ist in der Karikatur auf den Punkt gebracht, in dem ihr der Gestalter statt "Non toccarmi, demonio!" (Fass mich nicht an, Teufel!) den Kürzel '#Metoo' durch die Sprechblase in den Mund legt, um den aktuellen Bezug zu verdeutlichen", erklärt ein Sprecher der Wiener Staatsoper weiter.

Das die Karikatur solle aber auf keinen Fall die Problematik verharmlosen, ganz im Gegenteil: "Sinn ist, Bewusstsein auch für diesen Aspekt in dieser und vielen anderen berühmten Opern zu schaffen". (red)

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