Österreich

"Total-Verhüllung widerspricht den Schulgesetzen"

Heute Redaktion
Teilen

Am Donnerstag tritt Jürgen Czernohorszky (38) seinen neuen Job als Stadtschulratspräsident an. Mit Heute sprach er über Extremismus und Grenzen in der Schule und die Vision eines neuen Schulmodells.

Am Donnerstag tritt  Jürgen Czernohorszky  (38) seinen neuen Job als Stadtschulratspräsident an. Mit "Heute" sprach er über Extremismus und Grenzen in der Schule und die Vision eines neuen Schulmodells.

"Heute": Was soll sich durch der Stadtschulratsreform ändern?

Jürgen Czernohorszky: "Wir müssen viele Herausforderungen bewältigen. Bildung darf nicht vom Geldbörsel oder Bildungsstand der Eltern abhängen. Und: Eine moderne Schulverwaltung muss Lehrer im Job unterstützen."

"Heute": Was tun Sie gegen radikale Tendenzen?

Czernohorszky: "Es gibt keine Akzeptanz für Extremismen oder ein Unter-Druck-Setzen von Kindern. Helfen kann man, indem man das zum Thema macht."

"Heute": Was sagen Sie zu einem Kopftuchverbot?

Czernohorszky: "Zur freien Entfaltung von Mädchen und Buben gehört, sich anziehen zu dürfen, wie sie wollen. Das endet da, wo es für andere herabwürdigend ist, und bei Gesetzen. Eine Total-Verhüllung widerspricht aus meiner Sicht den Schulgesetzen. Es ist notwendig, dass man das Gegenüber klar erkennt."

"Heute": Sind Sie für Höchstgrenzen bei der Zahl von Flüchtlingskindern in einer Klasse?

Czernohorszky: "Nein. Unterm Strich geht es immer um das einzelne Kind. Das wäre mit einer Quote nicht getan."

"Heute": Kennen Sie Ihren FPÖ-Vize Bernd Saurer?

Czernohorszky: "Wir hatten ein wertschätzendes Telefonat."

"Heute": Wie überzeugen Sie AHS-Fans von der Gesamtschule?

Czernohorszky: "Wir wollen weg von einer Türschilddiskussion, ob AHS oder Mittelschule draufsteht. Wir wollen eine Schule, die ohne diese Auslese am Beginn auskommt und trotzdem jedes Kind fördert und begeistert."