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"Trump ist ein Schwindler, Rassist und Betrüger"

Trumps Ex-Anwalt Michael Cohen sagt bei einer Anhörung im US-Kongress gegen den Präsidenten aus. Dabei kommen brisante Details ans Licht.

Heute Redaktion
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Michael Cohen, der frühere Anwalt des US-Präsidenten Donald Trump, spricht am Mittwoch vor dem amerikanischen Kongress. CNN hat gewisse Inhalte seiner Aussage, die dem Gericht vorab schriftlich eingereicht wurden, öffentlich gemacht. Demnach wird Cohen einige brisante Themen ansprechen.

Unter anderem wird er wohl aussagen, dass der Präsident darüber informiert war, dass sein Berater, Roger Stone, prekäre Informationen an WikiLeaks weitergegeben hat, die dem Wahlkampf von Hillary Clinton einen starken Dämpfer versetzt haben.

Außerdem habe Trump rassistische Aussagen gemacht und gesagt, Afro-Amerikaner würden niemals für ihn stimmen, weil sie zu dumm dazu seien. Cohen wird ebenfalls den Fall Stormy Daniels ansprechen. Trump habe ihr tatsächlich Schweigegeld dafür bezahlt, seine außerehelichen Affären nicht an die Öffentlichkeit geraten zu lassen.

"Schwindler, Rassist und Betrüger"

Cohen will auch darüber informieren, dass Trump 2016 in einem größeren Projekt in Russland in Zusammenhang mit dem Trump Tower in Moskau involviert war. Dies hatte der Anwalt 2017 noch bestritten. Ebenfalls werde er aussagen, dass er niemals offizielle Anweisungen des Präsidenten zum Lügen erhalten habe. Die privaten Gespräche, die er mit dem Präsidenten geführt habe, hätten seine Aussagen aber angeleitet.

Laut CNN nennt Cohen Trump einen "Schwindler, Rassist und Betrüger". Stone habe dem Präsidenten damals von seinem Telefonat mit Julian Assange, dem Gründer von WikiLeaks, erzählt. Assange habe ihm versichert, dass bald eine Reihe von E-Mails öffentlich gemacht werden, die Clinton massiv schaden würden. Trump habe geantwortet: "Das wäre großartig."

Medizinisches Leiden vorgetäuscht

Falls Cohen diese Aussagen vor Gericht tatsächlich macht, wäre er die erste Person, die bestätigt, dass Trump im Vorfeld über die Veröffentlichung der E-Mails informiert war.

Außerdem wird Cohen wohl aussagen, dass der US-amerikanische Präsident ein medizinisches Leiden vorgetäuscht hat, um nicht in den Vietnam Krieg eingezogen zu werden. Er habe zu jenem Zeitpunkt über kein Arztzeugnis verfügt, dass ein medizinisches Leiden belegen könnte. Trump habe damals zu Cohen gesagt: "Denkst du etwa, ich bin dumm, ich wollte sicher nicht nach Vietnam reisen."

Cohen hatte zehn Jahre für den Trump-Konzern gearbeitet – und noch vor weniger als zwei Jahren gesagt, er würde sich für Trump "in die Schusslinie werfen". Für Taten, die er großteils im Zusammenhang mit seiner Arbeit für Trump begangen hatte, wurde Cohen im Dezember von einem New Yorker Gericht zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Die Strafe wegen Meineids in früheren Aussagen gegenüber dem Kongress sowie Steuer- und Finanzdelikten muss Cohen im Mai antreten. (doz)