Österreich

Rüttler sorgte für "Tag der offenen Tür" in U1

Innerhalb weniger Tage waren zweimal U1-Züge mit offenen Türen unterwegs. Nicht wegen technischer Defekte.

Heute Redaktion
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An den Tagen der offenen Tür in der U1 waren keine technischen Defekte schuld, so die Wiener Linien.
An den Tagen der offenen Tür in der U1 waren keine technischen Defekte schuld, so die Wiener Linien.
Bild: Leserreporter

Am Montag wurde "Heute" ein Video zugespielt, in dem zu sehen ist, wie eine Garnitur der U1 mit einer offenen Tür in die Station Praterstern (Wien-Leopoldstadt) einfährt.

Am Dienstag wurde ein ähnlicher Fall bekannt – der zweite innerhalb weniger Tage. Diesmal fuhr eine U1 über die Station Alte Donau (Donaustadt) hinaus, dennoch ging die Tür auf, den Fahrgästen gähnte die Donau entgegen.

Tür bereits als defekt markiert, Fahrgast zog trotzdem an

Die Schuld an den offenen Türen in der U1 war aber in beiden kein technischer Defekt. "Bei dem Vorfall am Montag bemerkte der Fahrer schon in der Abstellhalle und vor Aufnahme des Fahrbetriebs, dass eine Tür nicht richtig schließt. Daher hat er die Tür mit einem Pickerl als defekt gekennzeichnet. Das wurde aber durch einen Fahrgast ignoriert, der massiv an der Tür des Silberpfeils rüttelte", so eine Sprecherin der Wiener Linien gegenüber "Heute". In der Station hatte er damit zwar keinen Erfolg, wenig später ging die Tür aber dennoch auf.

"In der Fahrerkabine geht ein rotes Warnlicht an, wenn eine Tür defekt ist. Weil das aber schon vor Beginn der Fahrt der Fall war, löschte der Fahrer die Meldung aus dem System, sonst könnte er gar nicht losfahren", so die Wiener Linien. Über die offene Tür wurde der Fahrer schließlich durch einen Fahrgast verständigt, der Zug wurde sofort eingezogen. Bei der anschließenden Untersuchung wurden keine technischen Mängel festgestellt.

Über Haltepunkt gerutscht, Fahrerin muss zur Nachschulung



Ein technisches Problem schließen die Wiener Linien auch beim Vorfall in der Station Alte Donau aus. "Durch die schlechte Witterung wurde der Bremsweg der U-Bahn verlängert, der Zug rutschte dadurch über den vorgesehenen Haltepunkt der Station hinaus", erklären die Wiener Linien.

Dies wurde zwar durch die U-Bahnfahrerin bemerkt, dennoch öffnete sie die vorderen Türen. "Das hätte sie nicht dürfen, weil es aber dennoch geschehen ist, muss sie nun zur Nachschulung".

Dass beide Fälle der offenen Tür bei der U1 passiert sei, sei laut Wiener Linien reiner Zufall. Betont wird auch, dass alle Wiener U-Bahnen alle vier Wochen in der Werkstatt auf Herz und Nieren geprüft werde. Und für die frische Luft in der U-Bahn seien ja auch keine technischen Probleme verantwortlich gewesen.