Wirtschaft

"Überraschungszeuge" belastet Grasser

Heute Redaktion
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Bild: AFP

In der Causa um den Verkauf der Buwog an die Immofinanz wird Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser von einem "Überraschungszeugen" belastet, so das aktuelle "Format" unter Berufung auf ein Rechtshilfeansuchen der Wiener Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA).

In der Causa um den Verkauf der Buwog an die Immofinanz wird Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser von einem "Überraschungszeugen" belastet, so das aktuelle "Format" unter Berufung auf ein Rechtshilfeansuchen der Wiener Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA).

Demnach soll versucht worden sein, die "Beteiligung" des Immobilienhändlers Ernst Karl Plech und Grassers an der Buwog-Affäre "zu verheimlichen". Dabei gehe es um einen Kreditvertrag mit Meischberger, der für den Buwog-Deal ja 7,7 Mio. Euro Provision kassiert hatte, einen Immobilienvertrag mit Plech sowie einen Vertrag mit dem Vermögensverwalter Norbert Wicki und Grassers Schwiegermutter Marina Giori-Lhota.

"Es besteht der Verdacht, dass diese Unterlagen gefälscht und als Beweismittel gebraucht wurden, um insbesondere Karl-Heinz Grasser und Ernst Plechs finanzielle Partizipation zu verheimlichen bzw. zu verschleiern", schreibt WKStA-Chef Walter Geyer dem Magazin zufolge.

Belastet werde Grasser nun von einem Zeugen, dessen Name die Justiz aus taktischen Gründen geheim halte, wie das "Format" berichtet. Im Oktober 2009, so der namentlich unbekannte Zeuge, habe Grasser über "Devisenbeschränkungen" informiert werden wollen. Der Zeuge sagte der Justiz laut "Format", er glaube, "es ging darum, Gelder loszuschicken, zu importieren - in die Schweiz oder Österreich, also jedenfalls um Geldtransfers." Allerdings wisse er nicht, ob Grasser "betrieblich" oder privat Geld transferieren habe wollen. "Ich weiß nur, dass es um Beträge über dieser 10.000-Euro-Grenze ging."

Für Grassers Anwalt Ainedter ist die "Format"-Geschichte nichts mehr als "alter Wein in neuen Schläuchen", wie er auf APA-Anfrage sagte. Es sei bereits im Juli darüber berichtet worden. "Damals wie heute ist nichts dran", so Ainedter. Es handle sich lediglich "um die Wiedergabe von Mutmaßungen der Staatsanwaltschaft aus dem April 2012." Das Vernehmungsprotokoll des Zeugen sei "amtsmissbräuchlich dem 'Format' zugespielt worden". Inhaltlich sei es aber "nichts Neues, was der Zeuge angeblich von sich gibt."

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