Österreich

15-Stunden-Tag bei 48ern: FPÖ spricht von "Skandal"

Heute Redaktion
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Stolze 148 Überstunden (128 davon in der Nacht) musste ein MA48-Mitarbeiter im Februar 2010 leisten, so Vize-Kanzler Strache (FPÖ). Er kritisiert die „scheinheilige SPÖ".

Wegen der Überstunden konnte der Mann, er sei zu der Zeit Vater von Zwillingen geworden, zu Weihnachten und Silvester nicht bei seiner Familie sein, schilderte Heinz Christian Strache im „ORF-Sommergespräch" anhand eines Beispiels die „Überstundenpraxis der MA 48". Es war ihm "nicht möglich gewesen auszuwählen, ob er diese Überstunden als Zeitausgleich oder gegen Bezahlung konsumieren will", so Strache weiter. Dem Betroffenen sei so auch ein finanzieller Schaden entstanden .Die Durchschnitts-Arbeitszeit des Mannes habe 15 Stunden am Tag betragen.

„Heute" liegen drei Gehaltszettel des Betroffenen vor (siehe Bildershow). Auf allen sind mehr als 100 Nachtüberstunden angeführt. Spitzenreiter: Februar 2010 mit 148 Überstunden, davon alleine 128 in der Nacht.

„Dass sich die SPÖ angesichts von mehr als 80 Wochenstunden eines Bediensteten der Stadt Wien über die neue Arbeitszeitregelung der Bundesregierung aufregt, ist mehr als scheinheilig", so der FPÖ-Chef gestern zu „Heute". Er finde das "ungeheuerlich" – und es zeige auch "die Rechtswidrigkeit auf, die dort gelebt wird und die wir nun mit diesem neuen Gesetz abstellen", so Strache im ORF.

Die Stadt spricht von „unhaltbaren Anschuldigungen": "Was Vizekanzler Strache vor laufender Kamera behauptet, stimmt nicht! Kein Mitarbeiter ist jemals 15 Stunden im Einsatz. Herr Strache soll konkrete Fakten auf den Tisch legen und nicht vage und unhaltbare Anschuldigungen machen! Faktum ist, dass es natürlich auch bei der MA 48 Überstunden gibt – etwa im Winterdienst – aber niemand arbeitet mehr als zwölf am Stück!", heißt es aus dem Büro von Stadträtin Ulli Sima. Und: "Alle Überstunden würden ausbezahlt." (ck)