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"Überzeugende" Infos zu C-Waffeneinsatz in Syrien

Heute Redaktion
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Bild: George Ourfalian / Reuters

Das britische Außenministerium hat am Donnerstag mitgeteilt, es verfüge über Informationen, dass Chemiewaffen in Syrien zum Einsatz gekommen sind. Das Ministerium rief Syriens Präsident Bashar al-Assad zur Kooperation mit den internationalen Organisationen auf. Er müsse beweisen, dass er den Chemiewaffeneinsatz gebilligt habe.

"Wir verfügen über begrenzte, aber überzeugende Informationen aus verschiedenen Quellen, die zeigen, dass chemische Waffen in Syrien eingesetzt wurden, einschließlich Sarin. Das ist extrem besorgniserregend. Der Einsatz von Chemiewaffen ist ein Kriegsverbrechen", erklärte ein Sprecher des britischen Außenministeriums.

Auch die USA halten es für wahrscheinlich, dass die syrische Führung Chemiewaffen eingesetzt hat. Die syrischen Streitkräfte hätten chemische Waffen wohl in geringen Mengen benutzt, sagte US-Verteidigungsminister Chuck Hagel am Donnerstag in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die USA haben in der Vergangenheit den Einsatz von Chemiewaffen in Syrien als "rote Linie" bezeichnet, nach deren Überschreiten ein internationaler militärischer Eingriff in den dortigen Bürgerkrieg möglich würde.

"Unterschiedlicher Grad der Zuverlässigkeit"  

Das Weiße Haus habe mehrere Mitglieder des US-Kongresses schriftlich darüber informiert, dass die Geheimdienste "mit unterschiedlichem Grad der Zuverlässigkeit" vom Einsatz von Chemiewaffen "in geringem Maße" ausgingen, erklärte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates, Caitlin Hayden, in Washington.

Hagel hatte noch wenige Stunden zuvor Zweifel geäußert, ob sich israelische Geheimdienstangaben über einen Einsatz von Chemiewaffen durch die Truppen von Syriens Präsident Bashar al-Assad beweisen lassen werden. "Verdacht ist eine Sache, Beweise sind etwas anderes", sagte Hagel in Kairo. Die Frage eines möglichen Einsatzes von Chemiewaffen sei eine "ernste Angelegenheit".

Sarin-Gas gegen Rebellen vermutet

Die Hinweise müssten daher sorgfältig geprüft werden, betonte Hagel in Kairo. Seinen Angaben nach wurde er während seines dreitägigen Besuchs in Israel Anfang der Woche nicht über Informationen zu einem Chemiewaffeneinsatz in Syrien in Kenntnis gesetzt.

Der israelische Militärgeheimdienst hatte am Dienstag mit Angaben für Aufsehen gesorgt, die syrischen Regierungstruppen hätten in den vergangenen Monaten wiederholt Chemiewaffen, vermutlich Sarin-Gas, gegen die Rebellen eingesetzt.