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"Universum" zeigt, wie Tierbabys Eis & Schnee trotzen

Heute Redaktion
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Bild: Matthew Drake BBC

Die "Universum"-Dokumentation "Schneebabys - Der erste Winter" von Tim Scoones zeigt am Dienstagabend um 20.15 Uhr in ORF 2, wie Tierbabys in den kalten Zonen unseres Planeten ihren ersten Winter er- und überleben.

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Für uns Menschen machen Schneeflocken, Eiskristalle und zugefrorene Gewässer den besonderen Reiz des Winters aus. Kaum jemand kann sich dem entziehen. In unseren gemäßigten Klimazonen können Kinder – gut verpackt in warmen Anoraks – den Zauber einer Winterlandschaft als eine Zeit besonderen Vergnügens genießen. Was aber bedeuten Schnee, Eis und Minustemperaturen für den Nachwuchs in der Tierwelt, für Jungtiere in den Polarregionen? In Arktis und Antarktis bedeutet es eine harte Zeit des Kampfs ums Überleben.

Kleine Polarfüchse und Karibus kommen im kurzen Polarsommer in den Tundren der nördlichen Hemisphäre zur Welt. Hier dauern die Sommer nicht lang. Die wichtigsten Fähigkeiten für das Überleben müssen daher rasch erworben werden, bevor der Winter die Natur am Ende der Welt grundlegend verändert. Zu Winterbeginn sind die Jungfüchse in den arktischen Gebieten schon selbstständig; sie müssen nicht mehr von den Elterntieren mit Nahrung versorgt werden. Ihr braunes Sommerfell verwandelt sich nun rasch in ein schneeweißes Tarnkleid. Und die Geschicklichkeit, die sie im Sommer beim übermütigen Spiel mit ihren Geschwistern erworben haben, erweist sich jetzt als unverzichtbare Grundlage für das Überleben. Kleine Karibus können – wenn auch noch wackelig – schon bald nach der Geburt auf eigenen Beinen stehen. Sie werden zwar ihr ganzes Leben in der Herde verbringen, doch wenn sie vor dem strengen arktischen Winter nach Süden fliehen, müssen sie auf den langen Wanderungen mit den erwachsenen Tieren mithalten können. Eines gilt es da schon fix zu beherrschen: auf dem zunehmend eisigen Untergrund das Gleichgewicht zu halten.

 

Japanmakaken sind die Affen mit dem nördlichsten Verbreitungsgebiet. Auch ihre Heimat ist im Winter für Monate mit einer meterhohen Schneedecke überzogen. Junge Makaken erleben ihre ersten Schneeerfahrungen in der Phase, in der sie sich langsam von der Mutter emanzipieren und die ersten Erfahrungen in der Gruppe machen. Doch für die „Schneeaffen“ bedeutet der Winter nicht nur erschwerte Nahrungssuche: Sie haben auch das Spiel mit Schneebällen für sich entdeckt! Und heiße vulkanische Quellen bieten auch für die Affen eine tolle Gelegenheit, sich inmitten der verschneiten Landschaft zu entspannen und wieder gründlich aufzuwärmen.

Ganz anders sieht die Sache für junge Eisbären aus: Wenn die Bärin das Kleine zum ersten Mal aus der winterlichen Höhle führt, in der sie es geboren hat, ist die Polarregion eine durch und durch gefrorene Welt. Für junge Eisbären beginnt das „Abenteuer Leben“ mit einer Rutschpartie den Hang hinunter. Die Bärenmutter hingegen ist nach der langen Winternacht völlig ausgehungert. Sie muss dringend wieder Nahrung finden und der Nachwuchs folgt ihr bei der Robbenjagd auf Schritt und Tritt. Lässt aber die Sonne das Eis langsam schmelzen, zerrinnt dem kleinen Bären die Welt, wie er sie kennt, buchstäblich unter den Füßen.

 

Nahe dem Südpol hingegen, in der Antarktis, werden die kleinen Kaiserpinguine von ihren Vätern just im Winter ausgebrütet, wenn das Land in extremer Kälte erstarrt. Bis die Jungen erste Watschelschritte auf dem ewigen Eis machen können, dauert es allerdings noch Wochen, denn die frisch geschlüpften Vögel sind auf die Wärme in der Brutfalte angewiesen. Solange sie noch nicht ihr wärmendes Federkleid haben, würden sie draußen binnen Minuten erfrieren. Die heranwachsenden Jungvögel werden sich später in Gruppen zusammendrängen, um sich gegenseitig warm zu halten, während sie auf die Rückkehr der Eltern und das mitgebrachte Futter warten. Erst wenn das wasserabweisende Gefieder des erwachsenen Tieres das flauschig warme Daunenkleid des Jungtieres ersetzt hat, stürzen sich die herangewachsenen Pinguine in die Fluten und verlassen die Eiswelt der Antarktis für einige Monate.