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"Unser Heer" mit Videos & Karten gegen Wehrpflicht

Heute Redaktion
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Im Internet wirbelt eine neue Kampagne der Plattform "Unser Heer" Staub auf: Per Videospot und versendbaren Mail-Karten will die Initiative Menschen dazu bewegen, wiederum andere dazu zu motivieren, bei der Volksbefragung am 20. Jänner gegen die Wehrpflicht zu stimmen. Im Video zeigt ein junger Mann vor, wie er sich zu Weihnachten von der "lieben Oma" und vom "lieben Opa" wünscht, dass sie ihn nicht zum Heer schicken.

Im Internet wirbelt eine neue Kampagne der Plattform "Unser Heer" Staub auf: Per Videospot und versendbaren Mail-Karten will die Initiative Menschen dazu bewegen, wiederum andere dazu zu motivieren, bei der Volksbefragung am 20. Jänner gegen die Wehrpflicht zu stimmen. Im Video zeigt ein junger Mann vor, wie er sich zu Weihnachten von der "lieben Oma" und vom "lieben Opa" wünscht, dass sie ihn nicht zum Heer schicken.

Es wäre kein Problem, ein Berufsheer ausreichend stark aufzustellen. Eine am Donnerstag präsentierte Studie des IFES zeigt, dass es weit mehr als genug Bewerber - das 32-fache des Bedarfs - gäbe für sein Modell des Profi-Bundesheeres mit Milizkomponente, betonte Verteidigungsminister Norbert Darabos (S).

Unter den Anwärtern seien viele gut Gebildete, mit hoher Leistungsbereitschaft und Einsatzfreude, trat Darabos am Donnerstag "Gräuelpropaganda" entgegen, es würden sich "nur Kriminelle melden".

Für Darabos' Profi-Bundesheer wären in den ersten vier Jahren jährlich 2.550 Freiwillige - 400 Berufssoldaten, 1.300 Zeitsoldaten und 850 Profi-Milizsoldaten - nötig. Diese zu rekrutieren, wäre laut der IFES-Studie ein Leichtes. Denn 576.000 der 1,561.000 16- bis 30-Jährigen könnten sich prinzipiell vorstellen, einige Jahre als Berufssoldat zu arbeiten. Und 84.000 davon sind "High Potentials", die auch die nötigen Eigenschaften und Einstellungen hätten, erläuterte IFES-Geschäftsführerin Imma Palme.

20.000 Frauen würden sich melden

64.000 davon sind Männer, 20.000 Frauen. 26 Prozent der jungen Männer und 50 Prozent der Frauen haben Matura - und sie sind sehr leistungsorientiert: 80 Prozent der "High Potentials" legen Wert auf Aufstieg durch Leistung. Es seien, so Palme, nicht die "sozial Schwachen und psychisch Instabilen", die zum Heer gingen. Die Männer entsprächen dem "durchschnittlichen Österreicher" - und die interessierten Frauen hätten ein besonderes Merkmal: Sie sind die besonders gut gebildet - und sehen beim Heer eine Chance für eine Aufgabe und Karriere, die sie "sonst in der Gesellschaft nicht sehen".

Jobsicherheit als Hauptmotiv

Das stärkste Motiv für eine berufliche Verpflichtung beim Heer ist die - heute, so Palme, allgemein sehr wichtige - Jobsicherheit. Auch die lebenslange Pension spricht aus Sicht der Interessierten sehr für einen Job beim Heer, ebenso u.a. das Ausbildungsangebot und der Erwerb von Führungserfahrung. Nur 26 Prozent gaben an, "nie beim Heer arbeiten zu wollen".

"Das Argument der Gegner fällt weg", es würden sich nicht genügend Freiwillige finden, fühlt sich Darabos durch die Studie bestätigt. Er verwies auch auf die geplanten "Anreize": Neben der 5.000 Euro-Prämie für Profi-Milizsoldaten will er sich auch für eine bevorzugte Aufnahme von Soldaten nach Ablauf der Militärlaufbahn in den Öffentlichen Dienst - etwa in der Polizei - bemühen. Einige Länder stünden dem sehr positiv gegenüber, berichtete Darabos von ersten Gesprächen. Mit dem Innenministerium werde er nach der Volksbefragung am 20. Jänner darüber sprechen.

Die Studie wurde, unterstrich Darabos, in Auftrag gegeben, ehe die Volksbefragung feststand. Durchgeführt wurde sie von Februar bis Oktober 2012, befragt wurden 1.100 unter 30-Jährige - was, so Darabos, eine "sehr repräsentative Untersuchung" ergebe.