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"Unsere Katze wurde vergewaltigt!"

In Reinach soll ein Tierquäler sein Unwesen treiben. Die fünf Monate alte Katze von Irene Maag soll von ihm verletzt worden sein.

Heute Redaktion
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Irene Maag aus Reinach in der Schweiz war fassungslos, als ihre Katze am Mittwoch von ihrem alltäglichen Ausflug in die Nachbarschaft nach Hause kam. Unaufhörlich leckte sich das Tier am blutigen After. Sie brachte das verletzte Jungtier in der Folge in die Tierarztpraxis von Andreas Buser. Dieser vermutete, jemand habe dem Tier etwas eingeführt, zum Beispiel einen Besenstiel, so die "Basellandschaftliche Zeitung" am Samstag.

Maag war sich zunächst sicher, dass ihre Katze von einem Tierquäler verletzt wurde. Auf Facebook warnte sie am Donnerstag vor dem mutmaßlichen Tierhasser und rief die Leute dazu auf, Verdächtiges bei der Polizei zu melden. "Unsere Katze wurde vergewaltigt – es darf nicht sein, dass solche Scheusale ungeschoren davon kommen", postete sie. Bei der Basellandschaftlichen Polizei erstattete sie zudem eine Anzeige gegen Unbekannt.

Zweiter Tierarzt gibt Entwarnung

Am Freitag holte sich Maag eine zweite Meinung von einem weiteren Tierarzt ein. Dieser bestätigte den schwerwiegenden Verdacht, dass ein Tierhasser hinter den Verletzungen der Katze stecke, jedoch nicht. "Er konnte die Ursache nicht eindeutig nachweisen", erzählt sie. Trotz ähnlicher Vorfälle in der Vergangenheit, bei denen in der Nachbarschaft eine junge Katze angeschossen und zwei weitere eingeklemmt wurden, sei ihr emotional geschürter Verdacht somit dahingestellt. "Die Tat ist nicht nachweisbar", fügt sie hinzu.

Bei der Baselbieter Polizei weiß man von weiteren derartigen Vorfällen allerdings nichts. "Bis jetzt wurden keine ähnlichen oder gleich gelagerten Fälle zur Anzeige gebracht", so Sprecher Paul Steffen gegenüber der BZ. Im vorliegenden Fall gebe es keine Hinweise bezüglich einer Täterschaft, fügt er an. Auch bei der Beratungsstelle des Tierschutz beider Basel hat man keine Kenntnisse von solchen Geschehnissen. "Solche Vorfälle kriegen wir normalerweise mit", sagt eine Mitarbeiterin. Im Fall von Irene Maag habe die Katzenhalterin genau richtig gehandelt. Bei Missbrauchsfällen müsste umgehend eine Anzeige erstattet werden.

Missbrauch kann oft nicht verhindert werden

Gegen solche Geschehnisse könne man leider nicht sehr viel tun, ausser die Tiere zum Beispiel nur noch tagsüber raus zu lassen erklärt die Mitarbeiterin. Irene Maag wird ihre Katze in nächster Zeit zuhause behalten. "Tiere sind nie sicher und werden es auch nie sein", sagt sie. Ihre Katze verbrachte das Wochenende beim Tierarzt. Nun sei sie auf dem Weg der Besserung. "Was bleibt, ist die Ungewissheit", so Maag.