Österreich

"Unsere Kinder fragen jeden Tag nach ihrem Bruder"

Heute Redaktion
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Bild: keine Quellenangabe

Am 22. Juli verlor Marjana S. (25) ihr Baby. Schuld sollen massive Fehler bei der Behandlung im Kaiser-Franz-Josef-Spital sein (Heute berichtete exklusiv). Ermittlungen gegen das Personal laufen, die Betroffenen dürfen vorerst nicht mehr mit Patienten arbeiten.

Am 22. Juli verlor Marjana S. (25) ihr Baby. Schuld sollen massive Fehler bei der Behandlung im Kaiser-Franz-Josef-Spital sein (Heute berichtete exklusiv). Ermittlungen gegen das Personal laufen, die Betroffenen dürfen vorerst nicht mehr mit Patienten arbeiten.

"Bei jedem Babyschrei auf der Station habe ich Panik bekommen", erzählt Marjana S. "Keinen Tag länger hätte ich dort ausgehalten, wo mein Baby getötet wurde." Die zweifache Mutter wurde nach der schrecklichen Tragödie am Freitag aus dem Spital entlassen und ist wieder bei ihrer Familie. Wirklich besser geht es ihr aber auch dort nicht: "Meine beiden kleinen Kinder fragen mich jeden Tag, wo ihr Bruder Stefan ist. Sie haben ihm den Namen gegeben", weint Marjana.

Erst wenn ihr Baby begraben sei und die Ärzte bestraft, könne sie Ruhe finden. Die Familie möchte Stefan so bald wie möglich auf dem Babyfriedhof beerdigen. "Dort ist er nicht so alleine", tröstet sich Mama Marjana. Erst am Dienstag konnte die Obduktion abgeschlossen und der kleine Körper freigegeben werden. "Die Ermittlungen laufen. Frühestens in zwei Monaten ist mit einem Ergebnis zu rechnen", so Thomas Vecsey, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wien. Für die verantwortlichen Ärzte und Hebammen des Favoritener Spitals ist der Kreißsaal bis dahin tabu.

Anna Thalhammer

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