'Unsere Tochter wird plastiniert, wenn sie tot ist'

Michael (44) und Anja G. (39) wollen nach ihrem Tod nicht in einem Sarg enden. Deshalb wollen sie ihre Körper für "Körperwelten" spenden. Und: Auch ihre Tochter (15) soll plastiniert werden, sobald sie stirbt. Nicht einmal der Kater ist von den Plänen für ein "Leben nach dem Tod" ausgenommen.

spenden. Und: Auch ihre Tochter (15) soll plastiniert werden, sobald sie stirbt. Nicht einmal der Kater ist von den Plänen für ein "Leben nach dem Tod" ausgenommen.

Als die Ausstellung in Bremen 2010 Station machte, pilgerten die Eltern mit ihrer Tochter Jana hin, wie die "Hamburger Morgenpost" berichtet. Als sie eine Gruppe mit Kind sahen, kam Papa Michael die Idee, seinen Körper zu spenden. "Als meine Mutter gestorben ist und da aufgebahrt im Sarg lag, habe ich gedacht: So will ich nicht enden. Deckel zu, und das war's." Auch seine Tochter sei sofort fasziniert gewesen.

Spender-Ausweis in der Schultasche

Deshalb haben nun die Familienmitglieder alle einen Spender-Ausweis, der besagt, dass ihr Körper Gunther von Hagen, dem Mastermind der "Körperwelten", zur Verfügung gestellt wird. Tochter Jana hat den eingeschweißten Zettel immer in ihrer Schultasche mit, wenn sie außer Haus geht.

Eltern wollen totes Kind im Museum besuchen

Die Eltern freuen sich, dass sie sich im Todesfall 2.000 bis 2.500 Euro Beerdigungskosten pro Person sparen, und sollte Jana vor ihnen sterben, wollen sie sie im Museum besuchen. "Dort wären wir ihr doch viel näher als nur an einem Grab", ist die Mutter von der Plastinierung begeistert.

Mutter freut, dass "Kinder auch nach ihrem Tod noch einen Nutzen" haben

Andere Eltern empfinden ähnlich. 12 Kinder und Teenager sind laut "Hamburger Morgenpost" in Gunther von Hagens Kartei. Mutter Diana M. (27) hat ihre Töchter Fiona (3) und Hannah (acht Monate) in die Liste eintragen lassen. Hannah hat schwere Fehlbildungen am Herzen, den Füßen und Augen. Die Ärzte glauben nicht, dass sie lange leben wird. "Es gibt mir Halt und Trost, dass die Kinder auch nach ihrem Tod noch einen Nutzen haben", verriet die Kosmetikerin. "Und Hannah ist so etwas Besonderes, dass ich sie mit anderen Menschen teilen möchte.