Österreich

"Unter Null": Keine Angst vor der Eisbadewanne

Cool ist die neue Schau im Brennpunkt-Museum: Das Motto der Ausstellung "Friert euch nicht" wurde bei der Eröffnung ernstgenommen.

Heute Redaktion
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Stadtrat Michael Ludwig (SPÖ) eröffnete gemeinsam mit Eisschwimmer Josef Köberl und dem Präsidenten des Brennpunkt-Fördervereins Gerhard Glinzerer die neue Schau "Friert euch nicht" im "Brennpunkt"-Heizungsmuseum.
Stadtrat Michael Ludwig (SPÖ) eröffnete gemeinsam mit Eisschwimmer Josef Köberl und dem Präsidenten des Brennpunkt-Fördervereins Gerhard Glinzerer die neue Schau "Friert euch nicht" im "Brennpunkt"-Heizungsmuseum.
Bild: PID

Brrr! Zum Start der neuen Ausstellung im Heizungsmuseum sprang Extremsportler Josef Köberl kurzentschlossen in eine Badewanne mit Eis! Gemeinsam mit dem Präsidenten des Brennpunkt-Fördervereins Gerhard Glinzerer und Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) eröffnete der Eisschwimmer die Schau "Friert euch nicht. Eine Reise unter Null".

Coole Reise "unter Null"

Der Ausgangspunkt für die neue Schau im "Brennpunkt – Museum für Heizkultur Wien" ist die menschliche Körpertemperatur. Davon ausgehend geht es in immer kältere Gefilde – zu Eistänzern und Abenteuern am Polarmeer. Genauso geht's um Kühlschränke und die energieschonende Kühlung von Gebäuden.

"Das Museum der Heizkultur Wien, das 2010 neu eröffnet wurde, präsentiert seine mittlerweile vierte Sonderschau. Wie auch bei den vergangenen, erfolgreichen Ausstellungen gibt es viele spannende und sehr gut aufbereitetete Informationen, die für alle Generationen interessant sind", sagt Ludwig.

Kälte, so lehrt die Physik, gibt es gar nicht – es handelt sich vielmehr um die Abwesenheit von Wärme. Also gibt es keinen Grund, sich vor der Kälte zu fürchten.



Der Zauber des Gefrorenen

Die "Reise unter Null" nimmt ihren Ausgang bei der Körpertemperatur des Menschen. Schrittweise geht es in der Ausstellung in immer tiefere Temperaturen. Wir begegnen Eistänzerinnen und Eistänzern, für die das Gefrorene ihre Bühne bedeutet, und Abenteurern, die den Weg zu den Polen suchen, und wir beobachten Forschende, die sich mit dem Schmelzen der Eisgletscher als Zeichen der Klimaerwärmung befassen.

Eis beflügelt immer auch die Fantasie der Wissenschaftler: Noch im 18. Jahrhundert war etwa der Franzose Antoine Laurent de Lavoisier davon überzeugt, dass die Wärme ein eigener Stoff wäre. Eis und Kälte inspirierten um 1900 den österreichischen Ingenieur Hanns Hörbiger zu einer merkwürdigen Theorie, wonach das gesamte Weltall – außer der Erde  – überwiegend aus Eis und Metall bestünde.

Für weitumspannende Fantasien sorgt auch die sogenannte Kryotechnik, die sich im Temperaturbereich von unter minus 150 Grad Celsius bewegt. Mit ihr ist es möglich, tiefgefrorene Embryonen aufzutauen und in die Gebärmutter einzupflanzen.



Bis zum absoluten Nullpunkt

Nach dem Erreichen des absoluten Nullpunkts von minus 273 Grad Celsius führt die Ausstellung wieder in wärmere Gefilde und untersucht Hilfsmittel, mit denen künstliche Kälte erzeugt wird, wie Kühlhäuser und Eisschränke. Außerdem wird gezeigt, wie man energieschonend Häuser und ganze Städte in Zukunft kühlen wird. Zum Abschluss der Reise gibt es eine Visite bei jenen Eisexperten und -expertinnen, die ein besonders begehrtes Gefrorenes herstellen: das Speiseeis.

Brennpunkt-Museum in Meidling

Wem das cool findet, kommt in das "Brennpunkt"-Museum in der Malfattigasse 4 (Meidling). Geöffnet ist Montag–Mittwoch von 9 bis 12 und 13 bis 16 Uhr sowie am Sonntag von 10 bis 16 Uhr. Alle

Infos finden Sie auf www.brennpunkt.wien.at

(gem)

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