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"Verbrecher-Clans unterwandern Polizei"

Heute Redaktion
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Im Visier: Schüler der Berliner Polizeiakademie sollen Kontakte zu Verbrecherbanden gehabt haben.
Im Visier: Schüler der Berliner Polizeiakademie sollen Kontakte zu Verbrecherbanden gehabt haben.
Bild: picturedesk.com

In der Berliner Polizeiakademie sollen sich Vertreter arabischer Kriminellen-Clans ausbreiten, ein Schüler soll Kontakt zu einer Motorradgang gehabt haben.

Die "Berliner Zeitung" hat schwere Missstände an der Polizeiakademie aufgedeckt. Der Verdacht: Mitglieder zweier arabischer Großfamilien sollen die Polizei gezielt unterwandert haben. Jetzt werden die Vorwürfe untersucht, die in zwei anonymen Hinweisen aufgetaucht sind.

Ein Gastdozent hatte Alarm geschlagen: "Der Klassenraum sieht aus wie Sau, die Hälfte Araber und Türken, frech wie Sau, dumm, konnten sich nicht artikulieren. (…) Ich habe echt Angst vor denen. (…) Das sind keine Kollegen, das ist unser Feind, das ist der Feind in unseren Reihen."

Trotz Vorstrafen an Polizeischule?

Kurz darauf machte ein Beamte in einem Brief an seinen Chef seinem Ärger Luft: Die Polizei habe sich für "kriminelle Clans" geöffnet, schreibt er: "Bewerber aus diesen Großfamilien werden - trotz Strafakte - in die Polizei aufgenommen."

Polizeischüler bei Razzia aufgeflogen



Im Zusammenhang mit diesen Vorwürfen wurde jetzt laut Recherchen des TV-Senders "rbb" bekannt, dass ein Polizeischüler Kontakt zu einem kriminellen Clan und einem Motorradclub gehabt haben soll. Der Polizeipräsident verteidigte sich in einem Offenen Brief.

Laut "rbb" sollen Beamte des Landeskriminalamts bei der Kontrolle einer Bar im September außer auf Mitglieder des "Miri-Clans" auch auf den Polizeianwärter gestoßen sein. Eines der Clan-Mitglieder soll zudem der rockerähnlichen Gruppierung "Guerilla Nation" angehören, die auch Straftaten begangen haben.

Polizeispitze "in Sorge"

Nach den massiven Vorwürfen haben jetzt Polizeipräsident Klaus Kandt und Vize-Chefin Margarethe Koppers Stellung bezogen. Im Intranet der Berliner Polizei veröffentlichten sie am Dienstag einen Offenen Brief an ihre Mitarbeiter. Darin heißt es, dass die öffentliche Diskussion über die Akademie eine Dynamik entwickelt habe, "die uns große Sorgen bereitet". Man wolle die Debatte aber nutzen, um mit den Berliner Polizisten über einen eingerichteten Blog ins Gespräch zu kommen ... (tas)