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"Verpisst euch" - Frei.Wild erzürnen rechte Anhänger

Heute Redaktion
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Die Südtiroler Deutschrock-Band Frei.Wild hat mit einem am Montag auf ihrer Homepage veröffentlichten Schreiben zahlreiche ihrer Anhänger verärgert. Die Gruppe, die seit langem mit dem Vorwurf konfrontiert wird, sich zu wenig gegen ihren teilweise rechtsextremen Anhang zu positionieren, hat in dem offenen Brief klar zur momentanen Flüchtlingslage in Deutschland Stellung bezogen.

 





Die Welt ist bunt!Und Frei.Wild's Ländereien sind es auch!?Teilen erwünscht!?? http://news.frei-wild.info/archiv/7B22BAB3A9D64118.htm#anker2
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"Liebe Fans, liebe Leute, und leider auch solche, die wir hier und heute endgültig vor die Wahl stellen werden", macht die Band gleich in den ersten Zeilen des Briefes klar, dass das Schriftstück einigen Fans nicht gefallen wird.

Im folgenden Text bezieht die Band klar Stellung zur Asyl-Problematik. Ihre wahren Fans seien jene Menschen, die "für Menschlichkeit und  Zivilcourage einstehen, Menschen, die unsere Gedanken teilen und die sich Tag für Tag für Nächstenliebe und Mitgefühl einsetzen und sich verdammt noch mal vehement und entschlossen gegen Brandstifter und Fremdenhasser stellen".

"Ihr seid Scheisse"

Gleichzeitig distanziert sich die Band deutlich wie nie zuvor von ihrem rechten Anhang. Es sei notwendig, "diesen gescheiterten Existenzen aufzuzeigen, dass ihr Hass und ihre Aktionen nicht tolerierbar und auf ewig inakzeptabel sind, egal ob in Italien, Österreich, Deutschland, eben in ganz Europa. Es ist Wurscht, wie sich solche Idioten und Gruppierungen nennen, ganz egal ob "Pegida", "AfD", "Keine Asylanten in..." usw.: Ihr seid Scheisse  und diese Scheisse werden wir nicht zulassen! Nicht bei uns und nicht mit dieser Band!!!".

"Freunde, gegen Rassismus zu sein, ist für uns eine Frage des An- und Verstandes", appellieren die Musiker weiter an ihre Fans. "Für diejenigen, die das anders sehen oder sich wie herzlose Marotten benutzen und vor den Karren spannen lassen, gilt Folgendes: Ihr seid hier nicht willkommen, ihr seid nicht Teil von uns, verpisst euch, wir sind die gänzlich falsche Band für euch. Die Welt ist bunt. Und Frei.Wild's Ländereien sind es auch", heißt es zum Abschluss.

Rechte Fans wenden sich ab

Die Resonanzen auf der Facebook-Seite der Südtiroler fielen dementsprechend heftig aus. Viele "Fans" wollen sich nun von Frei.Wild abwenden und werfen ihnen vor, sich für den Erfolg zu verkaufen. Einige fragen sich jetzt, ob der Account nicht von "linken Gutmenschen" gehackt worden sei. Ein ehemaliger Fan wettert, die Band könne gleich mit Til Schweiger ein Flüchtlingsheim bauen.