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"VIP-Vorfahrt" bei Skilift-Schlange erhitzt die Gemü...

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Der geplante Vorstoß eines Schweizer Tourismus-Magnaten lässt in der Eidgenossenschaft die Wogen hochgehen. Der ägyptische Milliardär Samih Sawiri will im Skigebiet Andermatt eine VIP-Regelung bei der Skilift-Schlange einführen. Wer mehr zahlt, soll demnach nicht anstehen müssen.

Der geplante Vorstoß eines Schweizer Tourismus-Magnaten lässt in der Eidgenossenschaft die Wogen hochgehen. Der ägyptische Milliardär Samih Sawiri will im Skigebiet Andermatt eine VIP-Regelung bei der Skilift-Schlange einführen. Wer mehr zahlt, soll demnach nicht anstehen müssen. Auch in Tirol gibt es eine solche "Millionärs-Regel".

Gegen einen noch nicht konkretisierten Aufpreis soll Skifahrern in den von der Andermatt Swiss Alps AG betriebenen Skiliften sogenannten VIP-Reihen benutzt werden können. Damit können Skifahrer die Warteschlange umgehen und sind schneller wieder am Berg. Mit seinem Vorschlag trat Andermatt-Boss Sawiri eine heftige Diskussion über eine drohende Zweiklassengesellschaft auf den Skipisten los.

Ischgl hat "Millionärs-Vorrang"

Im Tiroler Ischgl genießen die 300 Mitglieder des "Mountain VIP Clubs" den Vorzug der freien Fahrt bereits auf deri Zubringer-Liften - für sie wird ein eigener Zugang freigehalten. Aber das kostet: Die VIPs müssen für das exklusive Service eine Einschreibgebühr von 1.900 Euro löhnen, dann sind jährlich 2.060 Euro fällig. Am Arlberg gibt es eine solche VIP-Linie nicht.

"Zweiklassengesellschaft auf der Skipiste"

"Wir möchten möglichst allen den gleichen, guten Service mit kurzen Wartezeiten bieten", sagte der Sprecher der Titlisbahnen im Zentralschweizer Engelberg. Auch beim Skigebiet Arosa-Lenzerheide kann man dem Vorstoß wenig abgewinnen. Mit VIP-Tickets könnte man zwar Mehreinnahmen generieren, wie Marketingchef Stefan Reichmuth gegenüber Radio Südostschweiz meinte. Allerdings sei das Risiko, dass Gäste sich ungleich behandelt fühlen und deshalb fernbleiben, "viel zu groß". 

Genau das zeigt sich auch in den Kommentaren der Schweizer. "Ich werde dann einfach diese 2 Klassen Skigebiete meiden" und "dieses Verhalten ist Diskriminierung vom Mittelstand" sind nur zwei Wortmeldungen in den Medien.

Die Idee von "VIP-Tickets" ist allerdings nicht neu. Bereits seit mehreren Jahren wird etwa im Graubündner Skigebiet Laax mit der Blueline "Vorfahrt auf allen Anlagen" angeboten. Neben Saisonkarten gibt es diesen Service auch bei Tageskarten. Im Vergleich zu den umgerechnet 72 Euro teuren "Standardtickets" kostet der "VIP"-Aufschlag dort rund 20 Euro.

 

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