"Vorlage für die Rolle war die mordlüsterne Eislady"

Keine kann schöner hässlich sterben als Susanne Wuest. Das wissen wir spätestens seit dem Horror-Hit "Ich seh, Ich seh". Am Dienstag dreht die Wiener Mimin den Spieß um und gibt in der 200. Jubiläumsfolge von "Soko Kitzbühel" (ORF eins, 20.15 Uhr) eine Doppelmörderin. Erinnert frappant an den Fall Estibaliz C.

Keine kann schöner hässlich sterben als Susanne Wuest. Das wissen wir spätestens seit dem (ORF eins, 20.15 Uhr) eine Doppelmörderin. Erinnert frappant an den Fall Estibaliz C.

"Heute": Wen spielen Sie?

Susanne Wuest: "Lucy. Eine Frau, die zwei Männer getötet, zerstückelt und im Keller einbetoniert hat. Sie sitzt im Gefängnis, hat draußen einen kleinen Sohn und einen neuen Freund, der alles für sie tut."

"Heute": Klingt wie die Story der sogenannten "Eislady"…

Wuest: "Absolut. Sie war meine Vorlage. Mordlüstern, ein spannender Charakter!" 

"Heute": Was fasziniert Sie?

Wuest: "Dass sie es gleich zweimal getan hat. Nach so einer Wahnsinnstat atme ich doch tief durch und bin froh, nicht erwischt worden zu sein." 

"Heute": Auch Lucy ist Wiederholungstäterin. Was fühlt sie?

Wuest: "Sie hat null Schuldbewusstein, sieht sich als Opfer. Als eine, die es immer schwer hatte und jetzt auch noch im Knast sitzen muss." 

"Heute": Können Sie es nachvollziehen, Männer zu töten?

Wuest: "Das bahnt sich ja an. Da übt ja jemand lange Zeit ganz argen Druck auf dich aus. Bis du einen Mord planst. Ich glaube, dass in so einem Fall jeder dazu fähig wäre. Ich denke auch, dass viele Menschen jemanden verbuddelt haben. Viel mehr, als man denkt. Ich kann’s also nachvollziehen." 

"Heute": Da kommt jetzt schon noch ein ABER, oder?

Wuest: "Ja. Denn bevor ich töte, gehe ich. Ich versteh’ nicht, warum man nicht einfach seine Sachen packt und Distanz schafft. Als ich am Gymnasium war, gab’s da einen Burschen, der seine Eltern umgebracht hat. Warum ist er stattdessen nicht einfach gegangen?" 

"Heute": "Amour Fou" heißt der 200. Fall. Erfahrung damit?

Wuest: "Ja, so eine zum Scheitern verurteilte Liebe hatte ich schon. Gott sei Dank! Das sollte jeder einmal durchhaben."