Österreich

"Warten seit Monaten auf funktionierendes Wasser"

Nach dem Tausch einer Wasserpumpe kämpft eine Familie mit erheblichen Schwankungen der Wassertemperatur. Nun soll eine neue Armatur helfen.

Heute Redaktion
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Der Wiener Gemeindemieter Rene P. (44) hat seit knapp vier Monaten mit Schwankungen der Wassertemperatur zu kämpfen. (c) Christian Ort
Der Wiener Gemeindemieter Rene P. (44) hat seit knapp vier Monaten mit Schwankungen der Wassertemperatur zu kämpfen. (c) Christian Ort
Bild: zVg

Seit Ende April traten bei den Mietern des Gemeindebaus am Rosa Jochmann-Ring 5 (Simmering) Probleme bei der Warmwasserversorgung auf. Als Grund für die Wasserprobleme hat sich schließlich eine defekte Kaltwasserpumpe herausgestellt. "Wir haben im Mai die Ersatzpumpe bestellt. Da es sich dabei um keine handelsübliche Pumpe handelt, gab es eine mehrwöchige Lieferzeit, im Juni wurde der Wechsel dann vorgenommen", erklärt Billeth.

Doch während sich für die anderen Mieter die Probleme damit erledigt haben, bekommt Familie P. beim Duschen weiter unfreiwillige Wechselbäder, wie Gemeindemieter Rene P. (44) gegenüber "Heute" erzählt.

Familie bekommt es kalt/warm

"Wir haben weiter starke Temperaturschwankungen. Das Wasser wird entweder sehr heiß oder aber nach wenigen Sekunden sehr kalt. Sowohl meine Tochter als auch meine Frau haben sich schon verbrüht. Ein kontinuierlicher Duschvorgang ist da einfach nicht möglich", ärgert sich der Mieter.

"Wir haben unser Problem unzählige Male beim Callcenter von Wiener Wohnen geschildert. Jedes Mal wurden die Daten aufgenommen, der Sachverhalt niedergeschrieben und ein Rückruf vereinbart", erinnert sich Herr P. "Wenn es Rückrufe gab, dann nur um nachzufragen, wo denn nun das Problem stünde", schüttelt P. den Kopf, dabei "haben wir das doch mehrfach erklärt".

Ursachenfindung nimmt Zeit in Anspruch

"Als Hausverwaltung liegt es auch in unserem Interesse, dass Störungen so rasch wie möglich behoben werden. Aber so wie ein Arzt mehrere Untersuchungen und Tests durchführen muss, um von einem plötzlich auftretenden Symptom auf die dahinterliegende Krankheit zu schließen, müssen auch Techniker bei manchen Störungen verschiedenen möglichen Ursachen nachgehen, ehe die Lösung gefunden wird", erklärt Wiener Wohnen-Sprecherin Renate Billeth.

Die Kritik, dass Familie P. nicht zurückgerufen wurde, lässt Billeth nicht gelten, das sei mehrfach geschehen. Aber, "in einem Call Center mit über einer Million Anrufen pro Jahr ist es unvermeidbar, dass gewisse Informationen bei Mieterurgenzen erneut abgefragt werden müssen".

Oder waren doch die Armaturen schuld?

Im August will ein Werkmeister von Wiener Wohnen in den alten Armaturen den Grund für die Schwankungen gefunden haben. "Am 3. August wurde die Badewannenarmatur getauscht, doch auch das hat nichts geändert", erzählt Herr P.

"Wir erhielten nach erfolgtem Pumpentausch von einigen wenigen Mietern die Rückmeldung, dass die Störung weiterhin auftrete, daher haben wir dies überprüfen lassen. Dabei stellte sich heraus, dass hier die alten Armaturen bedingt durch die wochenlange Störung beschädigt worden waren", erklärt Billeth. Daher habe man bei jenen Mietern, bei denen Temperaturschwankungen auftreten, einen Tausch der Armaturen veranlasst. "Die Kosten für die Armaturen hat selbstverständlich Wiener Wohnen übernommen", so die Sprecherin.

Temperaturschwankungen von Tageszeit abhängig

Doch auch dadurch ist man der Lösung des Problems in der Wohnung von Herrn P. nicht nähergekommen. "Am 9. August hat auch der von Wiener Wohnen beauftragte Installateur die extreme Schwankung der Wassertemperatur festgestellt", so der Gemeindemieter. Doch bei den Besuchen der Wiener Wohnen-Mitarbeiter konnte diese keine Schwankungen bemerken. "Das war, weil die Mitarbeiter am Vormittag vorbeikamen und da die meisten anderen Mieter nicht zuhause sind und auch kein Wasser verbrauchen", erklärt Rene P.

Nochmaliger Armatur-Tausch als letzter Ausweg?

Erst am Mittwochabend traten die Probleme dann auch in Anwesenheit des Wiener Wohnen-Mitarbeiters auf. "Der Werkmeister war bis 21 Uhr vor Ort und tatsächlich ist am Abend die von Familie P. beschriebene überhöhte Temperaturschwankung aufgetreten", heißt es von Wiener Wohnen.

Nachdem bei allen anderen Mietern schon längst wieder alles einwandfrei funktioniere und das Problem auch bei Familie P. nur bei der Badewanne und nicht auch beim daneben stehenden Waschbecken auftritt, könne es nur noch an der Armatur liegen. Man werde daher am Donnerstag nochmals die Armatur austauschen.

"Wiener Wohnen hat uns informiert, dass sie jetzt nochmals eine neue Armatur installieren lassen werden, um zu sehen, ob das Problem damit behoben werden kann", so Herr P. Sowohl die Hausverwaltung Wiener Wohnen als auch Familie P. hoffen nun, dass das Problem dann endlich der Vergangenheit angehört. (lok)