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"Watchmen": Ein Brief, die Bibel, Putin und sein Pferd

Drehbuchautor Damon Lindelof verrät, dass die TV-Adaption der Graphic Novel aktuelle Themen aufgreifen und weder Reboot noch Sequel sein wird.

Heute Redaktion
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Der Comicroman "Watchmen", von Alan Moore geschrieben, von Dave Gibbons illustriert und 1986/87 als zwölfteilige Serie erschienen, weckt unerbittliche Beschützerinstinkte bei seinen Fans. Ehrfürchtig beten sie den Klassiker an, gering ist ihr Vertrauen in die Profit-orientierte Comic-Movie-Maschinerie der Film- und Fernsehwelt. Und weil auch Moore selbst sich gegen alle Adaptionen seiner Werke sträubt, ist die Übersetzung von "Watchmen" in ein anderes Medium (wie jene von Zack Snyder, siehe oben) für einen echten Fan Tabu.

Damon Lindelof, seines Zeichens Drehbuchautor von "Lost", "World War Z" und "Prometheus", ist die Ausnahme der Regel. Er verwandelt die Graphic Novel für HBO in eine Serie und erklärt nun in einem mehrere Seiten langen Brief auf Instagram seine Motive.

Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Schriftstück, das großteils in Moores "Watchmen"-Stil gehalten ist: Der Comicroman ist "heiliger Boden", der nicht durch ein Reboot entweiht werden soll; Lindelof vergleicht ihn mit dem alten Testament, dem er nun ein neues hinzufügen möchte. Die Serie wird im "Watchmen"-Universum spielen, sich aber um neue Figuren drehen und statt der Endzeitstimmung des Kalten Kriegs aktuelle weltpolitische Belange thematisieren. Unter anderem wird es daher um Trump, um "Putin und das Pferd auf dem er ohne Leiberl herumreitet" gehen.

Einige der Schauspieler und Aktricen stehen auch bereits fest (via "Filmstarts"): Regina King ("Ray"), Don Johnson ("Django Unchained"), Tim Blake Nelson ("O Brother, Where Art Thou?"), Louis Gossett Jr. ("Ein Offizier und Gentleman"), Adelaide Clemens ("Der große Gatsby") und Andrew Howard ("Ohne Limit") werden in noch unbekannten Rollen zu sehen sein.

Wann die "Watchmen"-Serie Premiere feiert, steht noch nicht fest. (lfd)