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"Waxing-Miss" startet Verstoß-Verlosung

Heute Redaktion
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Bild: Facebook

Katia Wagner, Ex-Miss Earth Austria und Chefin des Salons The Beauty Bar in Wien-Innere Stadt, fühlt sich vom Arbeitsinspektorat schikaniert. Wie exklusiv berichtet, machte sie am Montag ihrem Ärger Luft. Jetzt ruft sie ihre Facebook-Fans zum "fröhlichen Amtsstuben-Ratespiel" auf.

Katia Wagner, Ex-„Miss Earth Austria“ und Chefin des Salons „The Beauty Bar“ in Wien-Innere Stadt, fühlt sich vom Arbeitsinspektorat schikaniert. Wie exklusiv berichtet, machte sie am Montag ihrem Ärger Luft. Jetzt ruft sie ihre Facebook-Fans zum "fröhlichen Amtsstuben-Ratespiel" auf.
„Wer im Glashaus sitzt…“, . „Ein Viertel der Belegschaft“ von Wagners Salon hätte Probleme mit ihr. "Stimmt nicht!", kontert jetzt Wagner. Sie nimmt die Glashaus-Vorlage der AK auf und lässt ihre Facebook-Fans raten, welche öffentlichen Gebäude gegen die selben Bestimmungen verstoßen wie ihr Salon.

Hauptkritikpunkt des Arbeitsinspektorats waren ja fehlende Fenster in den Waxing-Behandlungsräumen gewesen. Und diese vermisst Wagner auch in vielen Amtsstuben und Uni-Sälen.

"Welcher Arbeitsinspektor kontrolliert eigentlich, ob das Arbeitsinspektorat genügend Sichtverbindungen ins Freie hat? Welcher Beamte kontrolliert, ob Beamten genügend Notausgänge in ihrem Amt zur Verfügung stehen? Werden öffentliche Gebäude auf ihre Frischluftzufuhr geprüft? Warum sind Beamte und öffentliche Bedienstete weniger schützenswert als Arbeitnehmer in einem Kosmetikstudio?", fragt die Beautysalon-Chefin. Und ruft ihre Facebook-Freunde auf: "Macht mit bei meinem fröhlichen Amtsstuben-Ratespiel!"

Und so geht’s

Erratet ihr, welches öffentliche Gebäude hier gegen Paragraph 25 Abs 4 (Sichtverbindung nach außen) und Paragraph 23 Abs 1 (Deckenhöhe) der Bundes-Arbeitsstättenverordnung (analog zu unserer Arbeitsstättenverordnung) verstoßen hat? Als Preiselocken:

- ein Exemplar der aushangspflichtigen Gesetze. Mit Schlaufe zum Aufhängen am Küchenkastl

- ein gerahmtes Portrait unseres Sozialministers Dr. Alois Stöger. Aufhängtipp: über dem Kamin

- eine Best-Of DVD unseres Bundeskanzlers Christian Kern mit dem klingenden Titel "Entbürokratisierung - ein Mann, ein Wort". Natürlich Director's Uncut

vida-Chef kritisiert Wirtschaftsminister Mitterlehner

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) hatte sich via Facebook hinter Wagner gestellt. Er forderte Sozialminister Alois Stöger auf: "Schikanen einstellen, Betriebe arbeiten lassen". "Letztklassig", nennt Roman Hebenstreit, Chef der Gewerkschaft vida, dieses facebook-Posting. „Es ist verwerflich, wenn sich Politiker dafür hergeben, eine wertvolle Einrichtung wie das Arbeitsinspektorat schlecht zu machen“, so Hebenstreit. "Das Arbeitsinspektorat leistet wertvollste Arbeit und hat es sich nicht verdient, für ein paar Likes derart verhöhnt zu werden. Alleine im Jahr 2015 hat es über 156.000 Arbeitsunfälle gegeben, davon waren 73 tödlich und das finden wir nicht lustig", ist der vida-Chef erbost.