Österreich

"Welche Haarfarbe wir tragen, das ist unsere Sache"

Heute Redaktion
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Die bedrückende Geschichte, die ein Raubopfer in "Heute" erzählte, löste eine Welle der Entrüstung aus. Neos-Nationalrätin Gamon verurteilt den Tipp der Polizei, die Haare umzufärben, scharf.

 

Neos-Nationalrätin Gamon verurteilt den Tipp der Polizei, die Haare umzufärben, scharf.

Die Wiener Studentin Sabina (20, Name geändert) wurde – wie berichtet – bei der U6-Station am Wiener Westbahnhof von vier bärtigen Männern ausgeraubt und zusammengeschlagen. Die Täter flüchteten. Mehr als ihre multiplen Prellungen schmerzt das Opfer aber die Reaktion der Polizei: "Eine Beamtin riet mir, die Haare umzufärben und mich weniger aufreizend zu kleiden." Gegenüber "Heute" stellte Polizeisprecher Thomas Keiblinger am Dienstag klar: "Derartige Ratschläge sind sicher nicht gängige Praxis. Wir prüfen die Angelegenheit derzeit."

Die junge Beamtin, die auf einem Liesinger Kommissariat die Anzeige aufgenommen hat, wurde laut Keiblinger zu einer Stellungnahme aufgefordert. Auf Facebook fügt die Polizei an: "Sollten die Aussagen des Opfers der Wahrheit entsprechen, bedauert die LPD Wien den Vorfall sehr." Studentin Sabina: "Natürlich stimmt das. Ein Freund, der mich aufs Wachzimmer begleitet hat, kann das bezeugen." Auch Politiker sind empört.

Neos-Nationalrätin Claudia Gamon: "Welche Haarfarbe wir haben, welche Kleidung wir tragen, ist alleine unsere Entscheidung. Null Toleranz für jene, die unsere Freiheit einschränken wollen." Ebenso harsche Kritik hagelte es von FP-Gemeinderat Max Krauss: "Wiener Frauen sind kein rechteloses Freiwild." Für mehr Sicherheit auf Bahnhöfen fordert er mehr Polizei-Planstellen.