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"Wenn es bei uns scheiße ist, wieso sind Sie hier?"

Bei einer Gerichtsverhandlung in Zwickau platzte einem Richter der Kragen. Er hatte kein Mitleid mit dem angeklagten Libyer.

Heute Redaktion
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Mohamed F. war vor Gericht ziemlich kleinlaut.
Mohamed F. war vor Gericht ziemlich kleinlaut.
Bild: picturedesk.com

Am Mittwoch saß Mohamed F. vor Gericht. Der 29-Jährige hatte sich so einiges zu Schulden kommen lassen: Immer wieder randalierte er in seinem Asylheim. Dabei kam es auch vor, dass er einen Mitarbeiter mit einem Messer attackierte.

Doch dem nicht genug: Mohamed bewarf in einem Supermarkt ein 7-jähriges Kind mit einer Bierflasche. Auch vor Polizisten machte er keinen Halt und bespuckte diese. Frauen rief er "Nazi-Hure" oder "Scheiß-Deutsche" nach.

"ICH muss das bezahlen!"

Da platzte Richter Stephan Zantke der Kragen. Am Amtsgericht stellte er den Libyer zur Rede: "Wenn es bei uns so scheiße ist, warum sind Sie dann hier?"

Bevor der Angeklagte reagieren konnte, setzte Zantke nach: "Wie ein wilder Berserker haben Sie sich verhalten. Sie erhalten von unseren Steuern ein Dach überm Kopf."

Mohamed F. versuchte den Richter zu beschwichtigen: "Ich bezahle das ab", meinte er im Hinblick auf die angerichteten Schäden. Zantke geriet dadurch aber nur noch mehr in Rage und meinte, dass er als Steuerzahler die Schäden des Libyers tragen müsse.

Nächster Prozess wartet

Die Staatsanwaltschaft forderte 15 Monate Haft auf Bewährung. Das war dem Richter aber zu wenig. Er schüttelte den Kopf und verdonnerte den 29-Jährigen zu Zweieinhalb Jahren Gefängnis.

Seine Entscheidung begründete er so: "Was wäre passiert, wenn wir solche Straftaten in Libyen begehen? Wir würden wohl nicht mehr leben!"

Mohamed F. ist aber nicht zum letzten Mal im Gericht gewesen. Kommende Woche muss er erneut auf die Anklagebank: Er soll einen Marokkaner mit einer zerbrochenen Bierflasche verletzt haben. (slo)