Politik

"Wer nicht wählt, hat fünf Jahre Schimpf-Verbot"

Heute Redaktion
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Hunderte Leser haben uns ihre Fragen an die Spitzenpolitiker geschickt. Jetzt konfrontiert "Heute" die Parteichefs mit Ihren Fragen. Im vierten Teil dieser neuartigen Serie zur Wahl: FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.

Hunderte Leser haben uns ihre Fragen an die Spitzenpolitiker geschickt. Jetzt konfrontiert "Heute" die Parteichefs mit Ihren Fragen. Im vierten Teil dieser neuartigen Serie zur Wahl: FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.

Leserfrage: Was würden Sie als Erstes umsetzen, wenn Sie Bundeskanzler wären?

Strache: Wir müssen als Erstes das gesamte Budget überarbeiten und das Geld gerechter verteilen. Und: Direkte Demkokratie nach Schweizer Vorbild, das ist eine Koalitionsbedingung.

Stimmt es, dass die FPÖ für eine Wehrersatzsteuer nach Schweizer Vorbild ist?

Ich habe bis dato nicht darüber nachgedacht, das gebe ich offen zu. Was wir wollen ist, dass der Wehrdienst aufgewertet wird. Bezahlt werden sollte die Mindestsicherung abzüglich Übernachtungs- und Verpflegungskosten, also rund 600 Euro netto.

Haben Sie sich schon einmal Ihre Haare gefärbt?

(Lacht). Nein, gefärbt noch nie, das habe ich nicht notwendig. Aber man sieht die grauen Haare, wenn man genau schaut.

Mustafa aus Leopoldstadt fragt. Ich bin Türke und arbeite, seit ich mit der Schule fertig bin. Wie finden Sie Türken, die arbeiten und Steuern zahlen?

Anstand und Charakter sind keine Frage der Herkunft und Kultur. Jeder Mensch, der zu uns gekommen ist und sich integriert und Deutsch lernt, fleißig arbeitet und Steuern zahlt und sich an die Gesetze hält und sich in Folge, das wäre die optimale Entwicklung, sich auch zu dieser neuen Heimat bekennt, da hat kein vernünftiger Österreicher ein Problem damit. Ich schätze grundsätzlich jedes Land und jede Kultur und alle Menschen aus unterschiedlichen Staaten. Ob das jetzt ein Türke ist, ein Grieche ist, ein Italiener ist, die haben alle unseren Respekt verdient. Aber umgekehrt wollen wir, dass hier, wenn jemand zu uns kommt, unsere Gesetze und klaren Vorgaben auch eingehalten werden.

Sind Sie Anhänger von Rapid oder Austria?

Rapid! Ich habe selbst Fußball gespielt, bin zum Sportklub transferiert worden. Der Sportklub hat mich fasziniert, dort habe ich bis zur U21 gespielt. Und der Sportklub war ja auch ein Rapid-Filiale, und der Zusammenhalt und die Mentalität hat mich begeistert.

Warum sehen Politiker nicht ein, dass Cannabis nicht gefährlicher ist als legale Drogen wie z.B. Alkohol?

Ich komme aus der Anti-Drogenpolitik, war in dem Bereich tätig, habe Menschen auf Drogenentzug begleitet. Ich habe mich sehr viel mit wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigt: Es gibt keine weichen Drogen! Cannabis zählt genauso zu den harten Drogen wie jede andere. Es hat ganz andere Auswirkungen auf das limbische Nerven-System, sprich auf Gehirnaktivitäten, Glücksempfinden und Motorik.

Warum soll ich als Jungwähler zur Wahl gehen?

Unsere Vorfahren haben für die Demokratie gekämpft, ihr Leben gelassen. Dieses Recht sollte man nicht wegwerfen. Wer zu Hause bleibt, verändert nichts. Der nimmt hin, wie es ist. Der hat für mich für die nächsten fünf Jahre ein Verbot, sich aufzuregen und zu schimpfen.

Holen Sie sich im Wahlkampf Tipps von ihrer Freundin?

Ja, ihre Meinung ist mir wichtig, sie ist mein schärfster Kritiker.