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Hanke: "Schreiben 2020 wieder schwarze Zahlen"

Heute Redaktion
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Die Wirtschaft im Blick, das Nulldefizit in Reichweite: Für 2020 verspricht Wirtschafts- und Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) das Ende der Schuldenpolitik.
Die Wirtschaft im Blick, das Nulldefizit in Reichweite: Für 2020 verspricht Wirtschafts- und Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) das Ende der Schuldenpolitik.
Bild: Sabine Hertel

Seit rund einem Jahr ist Wirtschafts- und Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) im Amt. In seiner Bilanz zeigt er sich zufrieden, trotz neuer Schulden von 289 Mio. Euro.

Bereits kurz nach seiner Angelobung als neuer Wirtschafts- und Finanzstadtrat gab Peter Hanke (SPÖ) folgende Ziele aus: Gesundes Sparen, vernünftige Reformen, die Modernisierung und Digitalisierung der Verwaltung, die Stärkung der Stadt Wien als Wirtschaftsstandort und die Verbesserung der Jobchancen für die Wiener.

"Wien ist am besten Weg, wieder ausgeglichen zu budgetieren. Das gelingt 2019 nahezu. Schon 2020 wird die Stadt Wien nach Jahren weltweiter wirtschaftlicher Turbulenzen wieder eine schwarze Null schreiben. Das Jahr 2019 lautet in Wien die Budget-Trendwende ein", zieht Hanke nun Bilanz.

2018 mit neuem Schulden-Höchststand, nun soll Schluss sein"

Für das Jahr 2018 sieht das noch anders aus, denn im Vorjahr machte Wien - in Zeiten der Hochkonjunktur - neue Schulden in der Höhe von 289 Mio. Euro. Mit Ende 2018 erreichte die Stadt Wien mit einem Schuldenstand von 6,7 Milliarden Euro eine neue Rekordmarke. Die Opposition hingegen übt ob der Zahlen scharfe Kritik. Gegenüber der "Presse" verteidigte Hanke den Wert als besser als angenommen. Die Stadt habe um mehr als 80 Millionen Euro besser abgeschnitten als erwartet.

2020 soll Nulldefizit erreicht werden

Doch mit den Schulden soll nun endgültig Schluss sein, verspricht Hanke, schon 2020 soll Wien das Nulldefizit erreichen. Möglich soll das unter anderem eine Modernisierung der Strukturen durch den Einsatz neuer Technologien machen. Mithelfen soll auch das weiterhin hohe Wirtschaftswachstum und die sinkende Arbeitslosigkeit.

Diese letzte Etappe zum ausgeglichenen Haushalt schaffe die Basis, dass ab 2020 nicht nur keine neuen Schulden mehr gemacht werden, sondern sogar Schulden zuruckgezahlt werden konnten, so Hanke.

Digitalisierung für mehr Jobchancen

Zufrieden zeigt sich Hanke auch mit dem aktuellen Beschäftigungszuwachs: "Ich bin mit dem ambitionierten Ziel angetreten, bis Ende 2020 50.000 neue Jobs in der Stadt zu haben. 39 Prozent davon haben wir bereits erreicht, das entspricht einem Beschaftigungszuwachs von plus 19.590 im Jahresdurchschnitt 2018", so Hanke. Gleichzeitig ist die Arbeitslosigkeit in Wien seit Angelobung des Stadtrats laut seinem Büro um 5,2 Prozent gesunken.

Mit verschiedenen Förderschienen, etwa dem "Digi-Winner" sollen die Wienerinnen und Wiener für Herausforderungen in der digitalen Zukunft gerüstet werden.

Auch dem Ziel, Wien zur Digitalisierungshauptstadt zu machen, ist Hanke einige Schritte näher gekommen. Neben dem Start der neuen MA01, die alle digitalen Kompetenzen der Stadt bündelt, dem neuen – nicht unumstrittenen – Markenauftritt der Stadt Wien, der Digitalisierungsförderung für kleine und mittlere Unternehmen und dem Pilotprojekt für das 5G-Netz auf dem Wiener Rathausplatz sind auch die "Digital Officers" unterwegs, die ab sofort in allen Bereichen der Stadt Digitalisierungsinitiativen vorantreiben sollen.

Das Alltagsleben einfacher machen sollen das digitalen Projekte "WienBot", der rund um die Uhr Fragen zu Wien beantwortet oder die WienLive-App.

"Wiener Wirtschaftsrat" soll Wiens Potenzial entwickeln

Auch der von Hanke ins Leben gerufene und mit nationalen und internationalen Expertinnen und Experten bestuckte "Vienna Economic Council 2030" habe bereits die Arbeit aufgenommen. In intensiven Beratungen soll hier eine Wirtschafts- und Innovationsstrategie fur Wien erarbeitet werden, die klare Prioritaten definieren und aufzeigen soll, wo Wien das Potential hat, eine weltweite Spitzenposition einnehmen. Also etwa in den Life Sciences, in der Kreativwirtschaft oder bei der Smarten Produktion. "Mit dieser Strategie und den darin enthaltenen konkreten operativen Zielen stellen wir die Weichen fur den Erfolg Wiens als globale Metropole in den kommenden Jahrzehnten", so Hanke.

Großprojekte bereits in Vorbereitung

Deutliche Fortschritte gab es bei den lange angekündigten Projekten, wie der neuen Mega-Arena oder dem Fernbusterminal. Bei ersterem wird derzeit ein Raum- und Funktionskonzept erstellt. Noch heuer soll dann die Ausschreibung für den internationalen Architekturwettbewerb erfolgen. Fertig sein soll die neue Arena mit einer Besucherkapazität von rund 20.000 Plätzen 2024.

Fast ebenso lange wird es dauern, bis der neue Fernbusterminal beim Ferry-Dusika-Stadion in Betrieb geht. Dieser soll neben dem Flughafen Wien und dem Hauptbahnhof Wien die dritte Säule für den Fernverkehr darstellen.

Wien-Tourismus weiter auf Erfolgskurs

Weiterhin gefragt ist Wien als Reiseziel. Für das erste Jahresdrittel (Jänner bis März 2019) wurde ein Umsatz von 168 Millionen Euro erwirtschaftet, das ist ein Plus von 18,3% zum Vergleichszeitraum 2018. Bei den Nächtigungen von Jänner bis März verbuchte Wien ein Plus von 11,9% auf 3,3 Mio.

Ähnlich entwickelten sich die Nächtigungen von Jänner bis April: Im ersten Jahresdrittel wurden 4,8 Millionen Nächtigungen gezählt, was ein Plus von 12% zum Vorjahr bedeutet. Alleine im April 2019 schrieb Wien, auch Dank des späten Ostertermins, mit 1.554.000 Nächtigungen ein Plus von 11,8% und damit einen neuen Bestwert. (lok)