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"Wie 2015": Lesbos warnt vor neuer Flüchtlingskrise

Zuletzt kamen aus der Türkei um ein Drittel mehr Flüchtlinge als vor einem Jahr - Griechenland ist zunehmend überfordert.

Heute Redaktion
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Der Bürgermeister von Lesbos, Spyros Galinos, warnt nach 2015 vor einem neuen Flüchtlingsdrama.
Der Bürgermeister von Lesbos, Spyros Galinos, warnt nach 2015 vor einem neuen Flüchtlingsdrama.
Bild: picturedesk.com

Alarm in Griechenland: Die Insel Lesbos hat vor einer neuen Flüchtlingstragödie gewarnt - in einem Brief an das Parlament, der heute veröffentlicht wurde. "Wir laufen Gefahr, die Flüchtlingskrise der Sommermonate 2015 wieder zu erleben", schrieb Insel-Bürgermeister Spyros Galinos.

Grund: "Die Lage in den Registrierzentren ist unerträglich", sagte Galinos. Da die Aufnahmezentren restlos überfüllt sind, müssen Migranten monatelang auf die Bearbeitung ihrer Asylanträge warten – und der Strom neuer Flüchtlinge reißt nicht ab! Galinos forderte deshalb, Flüchtlinge zum Festland zu bringen, um die Lager endlich zu entlasten.

Immer mehr türkische Flüchtlinge kommen in Griechenland an

Die Zahlen der UN stützen die neue Krise: Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks haben im Juli, August und September dieses Jahres 27 Prozent mehr Menschen aus der Türkei nach Griechenland übergesetzt (10.714) als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (8.447).

Rückblick: Die große Flüchtlingskrise 2015, wo täglich Tausende Menschen aus der Türkei zu den griechischen Inseln übersetzten, konnte nach Inkrafttreten eines EU-Türkei-Flüchtlingspaktes im April 2016 vorübergehend gestoppt werden – der Pakt sieht vor, dass die EU alle Migranten zurückschicken kann, die illegal über die Türkei nach Griechenland kommen und kein Asyl erhalten. (tas)

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