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"Wie kann er die Ausdauer beim Sex verbessern?"

Was schon zu Beginn von Lauras Beziehung schwierig war, hat sich nun zu einem Problem ausgewachsen. Ihr Freund ist ratlos und hat Angst.

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Frage von Laura (20) an Doktor Sex: Mein Freund und ich sind seit sieben Monaten zusammen. Anfangs war unser Sexualleben super. Aber schon da spürte ich, dass er sich nicht sehr wohl fühlte, da er immer sehr schnell zum Orgasmus kam. Mit der Zeit wurde es immer schlimmer. Nun ist es so, dass wir nur noch selten Sex haben, weil er sich so sehr schämt.

Wir haben schon oft darüber geredet, jedoch hat es nichts gebracht. Er fürchtet, dass es mir bald zu blöd wird, weil ich nicht auf meine Kosten komme. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn liebe und ihn auf keinen Fall wegen dieses Problems verlassen werde. Trotzdem fühlt er sich so unsicher, dass er dem Sex aus dem Weg geht.

Mich stört, dass er sich nicht helfen lässt. Ich weiß nicht, was ich noch tun kann, denn ich möchte ihm helfen und damit auch unsere Beziehung retten. Hast du Tipps für uns, wie wir seine Ausdauer verbessern können? Und vor allem, wie er mir glauben kann, dass er sich nicht mehr so unsicher fühlen und sich schämen muss?

Antwort von Doktor Sex

Liebe Laura

Dein Freund sollte unbedingt wissen, dass neben ihm unzählige und besonders junge Männer daran leiden, dass sie ihre Ejakulation nicht in dem Maß kontrollieren können, wie sie sich das wünschen und deshalb glauben, mit ihrem Körper sei etwas nicht in Ordnung und was sie beim Sex bieten, sei ungenügend.

Beim vorzeitigen Samenerguss spielen meist mehrere Gründe mit. Dazu gehören die Unkenntnis der Reaktionen des männlichen Körpers beim Sex und Ängste – beispielsweise die, von der Freundin verlassen zu werden, weil Mann es im Bett nicht bringt. Oft kommt so eine Spirale in Gang, die sich immer schneller dreht und das Problem noch verschlimmert.

Wichtig scheint mir, dass dein Freund sich selber beim Sex besser kennenlernt. Dazu gehört auch, herauszufinden, wo der Punkt ist, an dem er unweigerlich zum Orgasmus kommt. Dies geht gut bei der Selbstbefriedigung: Sobald er spürt, dass er sich dem Höhepunkt nähert, soll er eine Pause einlegen und sich erst wieder stimulieren, wenn er sich beruhigt hat.

Später dann kann er sein neues Wissen auch beim Geschlechtsverkehr anwenden. Jedoch sollte er sich bewusst machen, dass die Erregung beim gemeinsamen Sex größer ist und die Reibung in der Vagina intensivere und andere Reize erzeugt. Es braucht daher einige Zeit, um nachhaltige Veränderungen zu installieren – und mit Rückschlägen ist zu rechnen.

Wichtig ist, dass seine Erregung immer so weit unter dem Orgasmusniveau bleibt, dass er sicher nicht kommt. Zudem soll er darauf achten, welche Stellungen oder Bewegungen ihn besonders stark stimulieren und bei welchen er sich etwas entspannen kann. Wenn er seine Erregung abklingen lässt, kann er sich jeweils um deine Bedürfnisse kümmern.

Was seine Scham angeht, kannst du nicht mehr tun als das, was du bereits getan hast. Er muss für sich selber herausfinden, dass seine Männlichkeit und sein Wert als Mensch nicht davon abhängen, wie lange er beim Sex den Orgasmus hinauszögern kann. Alles Gute euch beiden!

Deine Frage an Doktor Sex: [email protected]

(wer)