Wirtschaft

"Wien-Reise kostet weniger als Gondelfahrt"

Heute Redaktion
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Eine Werbung der ÖBB für ihre Bahnreisen zwischen Italien und Österreich sorgt für Empörung in Venedig. "Eine Reise nach Wien kostet weniger als eine Gondelfahrt", heißt es auf Italienisch auf Plakaten, mit denen die ÖBB im Venediger Bahnhof auf ihre Tickets zu Kampfpreisen hinweisen.

zwischen Italien und Österreich sorgt für Empörung in Venedig. "Eine Reise nach Wien kostet weniger als eine Gondelfahrt", heißt es auf Italienisch auf Plakaten, mit denen die ÖBB im Venediger Bahnhof auf ihre Tickets zu Kampfpreisen hinweisen.

Die "Venice Times" hat die Kampagne gesehen und ein Bild der ÖBB-Plakate veröffentlicht. "29 Euro kostet die Reise nach Wien, 80 Euro eine 40-minütige Gondelfahrt auf den Venezianer Kanälen, schreibt die Zeitung. Die Werbekampagne sorgt für Proteste unter den Gondolieri der Lagunenstadt, und die "Venice Times" stellte sich auf ihre Seite.

Preis der Gondelfahrt falsch

80 Euro kostet eine Fahrt für eine Gruppe von vier Personen, der Preis sinke daher auf 20 Euro pro Kopf. Zwar würden gelegentlich Berichte auftauchen, wonach Gondolieri Touristen geprellt und 400 Euro für eine 50-minütige Fahrt verlangt hätten, das seien aber Einzelfälle, die streng bestraft würden, berichtet das Blatt. Die Gemeinde Venedig und der Gondolieri-Verband haben daher überall Plakate mit den echten Preisen aufgestellt.

Die Tageszeitung hob die hohen Kosten hervor, die mit dem Erhalt der Gondeln in Venedig verbunden seien. Lediglich 425 Gondolieri hätten in der Lagunenstadt eine Lizenz, Jahre harter Vorbereitung und schwerer Prüfungen seien notwendig, um in den Verband der Gondolieri aufgenommen zu werden. Wegen der vielen Eintags-Touristen mit knappen Budgets seien für die Gondolieri in den vergangenen Jahren die Einnahmen rückgängig.

"Wer's nicht mag, soll nach Wien fahren"

"Das Erlebnis einer Gondelfahrt ist unbezahlbar, vor allem wegen des Gefühls, eine uralte venezianische Tradition miterleben zu können. Wer damit nicht einverstanden ist, soll eine Fahrkarte nach Wien kaufen", kommentiert das Blatt.