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"Wiens City darf nicht Disneyland werden"

Heute Redaktion
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Markus Figl, VP-Spitzenkandidat für die Innenstadt, stellte 10-Punkte-Programm vor. Keine Bürowüste, kein Freilichtmuseum und auch kein Disneyland, sondern ein "Lebensraum für alle Generationen" - so wünscht sich Figl seinen Bezirk.

Markus Figl, VP-Spitzenkandidat für die Innenstadt, stellte 10-Punkte-Programm vor. Keine Bürowüste, kein Freilichtmuseum und auch kein Disneyland, sondern ein "Lebensraum für alle Generationen" - so wünscht sich Figl seinen Bezirk.

Im Mittelpunkt sollen die Familien stehen: "Das Wohl der Kinder hat Vorrang vor allen anderen Interessen", so der Vater einer einjährigen Tochter. Gemeinsam mit City-Familien wurde ein 10-Punkte-Programm entwickelt.

Zentrale Forderungen: Indoor-Spielplätze in öffentlichen Einrichtungen, eine Online-Plattform des Bezirks für Familien, Überprüfung von Verkehrswegen auf Kindersicherheit und einen fixen Kindergarten- sowie Schulplatz im Bezirk für jedes Innenstadt-Kind.

Stenzel schweigt zu Wahl-Antritt

In diesem Zusammenhang gibt es auch noch keine News von der Ex-Bezirkschefin Ursula Stenzel. Doch Figl sagt schon mal: "Ich wurde einstimmig als Kandidat nominiert. Ich trete an, um zu gewinnen – und fürchte mich nicht vor Ursula Stenzel!"

Während sich Figl, Stenzels Nachfolger als VP-Spitzenkandidat für die Wahl am 11. Oktober in Stellung bringt, schweigt die City-Bezirksvorsteherin noch beharrlich zu ihren weiteren Plänen. Nur so viel: Sie werde ihre Entscheidung noch vor der Frist am 4. September kommunizieren, sagt ihr Büro.
Die 10 ÖVP-Punkte von Markus Figl im Detail:

- Kinder brauchen Platz um sich auszutoben und spielen zu können: Daher fordert die ÖVP Innere Stadt die Einrichtung von Indoor-Spielplätzen für Familien mit Kindern in öffentlichen Einrichtungen.

- Private Angebote für Kinder hervorheben: Das Angebot für Kinder in privaten Einrichtungen - etwa der Gastronomie oder Museen - soll hervorgehoben werden.

- Bessere Information für Familien: Die ÖVP möchte eine Online-Plattform der Bezirksvorstehung für einen familienfreundlicheren Bezirk ins Leben rufen, auf welcher man einen guten Überblick über die Angebote für Familien im Bezirk bekommt.

- Kinderspots im ganzen Bezirk: Die ÖVP möchte im gesamten Bezirk verstreut Kinderspots im öffentlichen Raum einrichten. Dies sind etwa vier Quadratmeter große Bereiche mit Spielobjekten wie Wippschaukeln oder Phänobjekten.

- Nahversorgung erhalten: Gerade für Familien ist es wichtig, in der nächsten Umgebung alle Waren des täglichen Bedarfs kaufen zu können. Besonders im Ersten gibt es zudem viele Geschäfte mit speziellen Angeboten für Kinder - etwa Spielwarengeschäfte. Diese sind ausschließlich originäre Unternehmen und müssen daher besonders geschützt werden. Zudem wollen wir als Bezirk Anreize bieten, um Lücken in der Versorgung zu schließen. So fehlt im ersten Bezirk beispielsweise ein kleiner Baumarkt.

Seite 2: die Punkte 6 bis 10!

- Streukiesel schnellstmöglich entfernen: Straßenbelag wie Streukiesel ist gerade für Kinder, aber auch für ältere oder gebrechliche Menschen, besonders gefährlich. Wir fordern daher die Stadtverwaltung auf, dafür zu sorgen, dass diese schnellstmöglich nach dem Winter weggeräumt werden.

- Aufzugssituation verbessern: Wenn man mit dem Kinderwagen im Bezirk unterwegs ist, stellt die Aufzugssituation bei Knotenpunkten teilweise ein erhebliches Problem dar. So gibt es beispielsweise am Stephansplatz nur einen ebenerdigen Lift. Hier müssen die Wiener Linien eine standortadäquate Lösung finden.

- Öffentliche Mobilität: Citybusse sind der ÖVP ein besonderes Anliegen. Besonders für Familien mit Kindern sind diese längst unverzichtbar geworden. Wir fordern daher eine Attraktivierung sowie ein Bekenntnis der Stadt Wien zum Erhalt dieser. Weiters sind die Wiener Linien aufgefordert, nach Möglichkeit nur noch Niederflur-Straßenbahnen einzusetzen. Die ÖVP spricht sich zudem für die Wiederherstellung der Straßenbahnlinien zur Ringumrundung aus.

- Überprüfung der Verkehrswege: Kinder sind unser kostbarster Schatz. Als Gesellschaft sind wir gefordert, sie besonders zu schützen. Wir möchten die Verkehrswege in der Inneren Stadt auf Kinderwagenfallen prüfen und diese entschärfen. Ein Beispiel für eine solche ist etwa der Abstand der Straßenbahngleise zum Gehsteig. Zudem fordern wir die Überprüfung von Schul- und Kindergartenwegen durch Experten mit dem Ziel höchstmöglicher Verkehrssicherheit für unsere Kinder.

- Bildung im Bezirk: Kinder sollen nicht gezwungen werden, für Schule oder Kindergarten den Bezirk verlassen zu müssen. Jedes Bezirkskind soll einen Kindergarten- bzw Schulplatz im Bezirk bekommen können. Dafür ist die Stadt Wien gefordert, den Algorithmus zur Zuteilung von Plätzen zu überarbeiten.