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"Wilde, weite Welt" führt nach Madagaskar

Heute Redaktion
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Bild: Jonathan Linus Fiely (BBC)

Die BBC-Dokumentation am Dienstagabend geht besonders der Frage nach, was und warum sich Madagaskar so sehr vom Rest der Welt unterscheidet. Ausschließlich auf Madagaskar lebende Tiergruppen sind Lemuren, Tenreks, Madagassische Flusspferde, aber auch die Bernier-Enten, die zu den seltensten Wasservögeln der Welt zählen.

Die BBC -Dokumentation am Dienstagabend geht besonders der Frage nach, was und warum sich Madagaskar so sehr vom Rest der Welt unterscheidet. Ausschließlich auf Madagaskar lebende Tiergruppen sind Lemuren, Tenreks, Madagassische Flusspferde, aber auch die Bernier-Enten, die zu den seltensten Wasservögeln der Welt zählen.

auf eine wahre "Insel der Wunder" - von den dichten Regenwäldern im Osten mit ihrer überwältigenden Artenvielfalt zu den Trockenwäldern im Westen mit ihren "dickbäuchigen" Baobabs, über die bizarren Kalksteinnadeln der "Tsingy" bis zu den seltsamen Dornengewächsen im Süden - und lässt das TV-Publikum einzigartige Geschöpfe und überraschende Überlebensstrategien aus diesem Millionen Jahre alten "Versuchslabor" der Evolution im Indischen Ozean in unvergesslichen Bildern miterleben.

Lemuren und Kattas

Berühmt ist die Insel Madagaskar für ihre weltweit einzigartige Primatengruppe, die Lemuren. Vom kaum 60 Gramm schweren nachtaktiven Mausmaki bis zum gut 70 Zentimeter großen Indri, der sich fast tänzerisch in eleganten Sprüngen über den Boden bewegen kann, haben ganz unterschiedliche Arten dieser Primaten fast alle Lebensräume auf der Insel besiedelt. Die erfolgreichsten unter ihnen sind die Kattas mit dem markanten schwarz-weiß geringelten Schweif. Ihre Clans sind auf den Hochplateaus im Gebirge genauso zu finden wie in den schmalen Waldstreifen entlang der saisonalen Flussbette im Süden. Und sogar in den lebensfeindlich trockenen Dornwäldern sind Lemuren zu Hause: Die Jungen der Sifakas müssen dort nicht nur lernen, die essbaren Blätter von den giftigen zu unterscheiden, sondern auch, sich auf dem dornigen Geäst sicher fortzubewegen.

Eine Vielzahl an Chamäleon-Arten

Auch Chamäleons leben nur auf Madagaskar und auch von diesem bizarren Reptil, das zur Insektenjagd blitzartig seine Zunge vorschnellen lässt, hat sich auf der abgeschiedenen Insel eine Vielzahl an Arten entwickelt: das Zwergchamäleon ist nur drei Zentimeter lang - viele Insekten sind größer als dieser winzige Jäger. Das Laborde-Chamäleon ist ähnlich klein, wenn es schlüpft. Doch es muss pro Woche mehr als einen Zentimeter wachsen, um schnell zu einem erwachsenen, fortpflanzungsfähigen Tier zu werden, denn seine Lebenszeit beträgt nur drei Monate - die kürzeste Lebensspanne unter allen bekannten Landwirbeltieren der Erde.

Schildkröten und Puma-ähnliche Raubtiere

Mehr als hundert Jahre alt werden hingegen die Strahlenschildkröten, die im extrem trockenen Süden Madagaskars, am Cap Sainte Marie, zu Hause sind. Ein Exemplar soll sogar 188 Jahre gelebt haben und wäre damit das älteste Tier, das je beobachtet wurde. Große Raubkatzen gibt es auf Madagaskar nicht. Doch die Fossa, ein etwa 70 Zentimeter langes, Puma-ähnlich aussehendes Raubtier ist für die Lemuren ein gefährlicher Feind. Auch sie ist geschickt im Geäst unterwegs und bevorzugt die luftigen Höhen auch für die Paarung. Von der Baumrinde kaum zu unterscheiden sind die Blattschwanzgeckos, wenn sie sich tagsüber regungslos an den Stamm schmiegen, um von ihren Fressfeinden nicht entdeckt zu werden. Doch in der Dunkelheit gehen sie selbst - mit ihren tellerförmigen Fingerkuppen äußerst trittsicher - auf Insektenjagd.