Österreich

"Wir heißen Ana und Daniela und leben auf der Straße"

Heute Redaktion
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Bild: Denise Auer

Das Leben auf der Straße ist hart. Zwei Kämpferinnen, die sich jeden Tag aufs Neue durchschlagen, erzählen uns ihre Geschichten. Die beiden wünschen sich einfach nur das Nötigste, um in der Kälte gut überleben zu können - etwa kleine Dinge wie eine Thermoskanne.

Das Leben auf der Straße ist hart. Zwei Kämpferinnen, die sich jeden Tag aufs Neue durchschlagen, erzählen uns ihre Geschichten. Die beiden wünschen sich einfach nur das Nötigste, um in der Kälte gut überleben zu können – etwa kleine Dinge wie eine Thermoskanne.
"Bevor ich meine Wohnung verloren habe, hatte ich ein normales Leben. Dann fällt man plötzlich in die Hölle. Ich habe gedacht, mein Leben ist ausradiert", sagt Ana (52). Ihr Lebensgefährte setzte sie auf die Straße, ihre eigene Mietwohnung konnte sie sich irgendwann nicht mehr leisten – im Gastgewerbe kann sie nach zwei Herzinfarkten nicht mehr arbeiten. Die Probleme mit ihrem mittlerweile 18-jährigen Sohn, der Entwicklungsstörungen hat und schon länger im Krisenzentrum wohnt, kamen noch dazu. "Mein Sohn wurde besachwaltet, ich muss Alimente zahlen", erzählt Ana. Dann wurde sie gepfändet, stand dann auf der Straße.

Neue Familie

Ein Stück neue Familie fand Ana vor zwei Jahren auf der Straße – die 34-jährige Daniela. "Wir machen alles gemeinsam, sind wie Mutter und Tochter“, sagt Ana. Gemeinsam übernachten die beiden in Parks, gehen zusammen in die "Gruft“ zum Essen und Plaudern. Daniela ist aus Graz.

"Mein Vater ist gestorben, dann ist meine Ehe zerbrochen – und dann die ganze Familie", erzählt sie. Früher hatte die Familie eine eigene Straßenreinigungsfirma. Dann ging alles in die Brüche. Danielas neuer Lebensgefährte war gewalttätig. "Das hat mit einem Rippenbruch geendet", erzählt Daniela. Alkohol wurde immer mehr zum Problem. Danielas vier Kinder wohnen bei ihrer Familie in der Steiermark. Sie selbst wollte weg, einen Schnitt setzen – jetzt lebt sie in Wien auf der Straße. Wie das Leben ohne Dach über dem Kopf ist? "Der Schlafsack hält bis minus 24 Grad", sagen Daniela und Ana.

Was sich die beiden wünschen? "Kleinigkeiten wie eine Thermoskanne für heißen Tee helfen schon auf der Straße. Ich wünsche mir, dass ich 2017 wieder eine Wohnung habe", sagt Ana.

Weihnachtsaktion von Caritas und "Heute"

Die Advent-Aktion ist ein voller Erfolg. Danke, liebe "Heute“-Leser! In der Gruft sind bereits so viele Spenden eingegangen,  dass das Lager derzeit voll ist. Die Caritas bittet, weitere Packerln in der "Zweiten Gruft“ abzugeben! „Heute“-Leser können mit vier Varianten helfen:

– Wert 5 Euro: Zahnbürste, Zahnpasta, Handtuch

– Wert 10 Euro: Rasierer,

Rasierschaum, Fußnagelzange

– Wert 15 Euro: Taschenlampe, drei Fahrscheine

– Wert 20 Euro: Haube, Handschuhe, Schal

– Abgabe: In  der „Zweiten Gruft“ (18., Lacknerg. 98, 9–17 Uhr), gruft.at

– Geldspenden: RBI Raiffeisen Bank International, IBAN: AT16 3100 0004 0405 0050. Verwendungszweck: „Heute“-Weihnachtsaktion.