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"Wir waren nie eine Band der Exzesse"

Heute Redaktion
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Die Seer: 10 Leser sind beim Konzert am 7.7. in der Arena Wien dabei!
Die Seer: 10 Leser sind beim Konzert am 7.7. in der Arena Wien dabei!
Bild: Imago

Crossover war bereits ihr Credo, als "große Grenzüberschreiter" wie Andreas Gabalier noch mit Clerasil experimentierten. Die Seer, das Interview.

„Heute": Am Anfang, 1996, war die Vision von "grenzüberschreitender Musik". Wird der Begriff „Crossover" heute inflationär gebraucht?

Seer-Mastermind Fred Jaklitsch: Gegensätze zu kombinieren, macht den Markt spannend. Nichts ist langweiliger, als denselben Trampelpfad zu gehen, bis ihn alle satt haben. Aber: Es kommt immer darauf an, ob man dabei authentisch ist.

„Heute": Wie gelingt's?

Jaklitsch: Pop- und Volksmusik zu kreuzen, war von Anfang an unser großer Wunsch. Das Bauchgefühl ist ganz wichtig. Und so haben wir uns auf den Weg gemacht. Wir haben geschaut, ob's dem Publikum gefällt oder nicht. So etwas entwickelt sich.

„Heute": Welche Freiheiten nehmen Sie sich jetzt, von denen Sie zu Beginn nur geträumt haben?

Jaklitsch: Wir waren ja nie ein Band der Exzesse. Aber die Freiheit insgesamt, diese Musik zu machen, ist größer geworden. Das zeigen auch unsere Duette, die wir mit großen Künstlern von Umberto Tozzi bis Wolfgang Ambros aufgenommen haben. Mit jedem einzelnen sind wir tief verbunden, aber auf ganz unterschiedliche Art. Das Schöne: Wir müssen uns trotz aller Freiheiten nicht ständig neu erfinden. Wir wollen ja kein Album machen, mit dem wir uns nicht identifizieren und mit dem wir unsere Fans vor den Kopf stoßen. Alles ist möglich, aber es muss immer "Seerisch" bleiben.

„Heute": Die Seer – wer waren sie einst, wer sind Sie heute?



Jaklitsch: Wir starteten mit null Budget, das heutige See-Open-Air (20.000 Besucher, Anm.) war eine größere Grillparty mit Lagerfeuer und zwei Boxen am LKW-Anhänger. Das waren Jahre der Prüfung, damals gab's für unsere Musik wenig Verständnis. Man buchte uns als Stimmungsband, um die Leute auf den Tisch zu kriegen. Heute strotzen wir noch immer vor Energie und wissen: Die Leute haben für ihr Ticket bezahlt. Sie wollen die besten Seer, und die sie kriegen sie.

"Heute": Sie kommen aus dem steirischen Teil des Salzkammerguts. Wir halten Sie es mit Salzburger-Witzen?

Jaklitsch: Klar, da gibt's jede Menge Rivalitäten. Über die Hinterberger und die Goiserer, da zieht man sich fest auf. Aber die kleinen Bösartigkeiten sind nur neckischer Natur.

„Heute": DAS Highlight, DER Tiefpunkt der Karriere?

Jaklitsch: Klingt kitschig, aber diese frühen Jahre sind beides. Das Wissen um die schwer verdienten Anfänge macht den heutigen Erfolg so wertvoll.

Am 7. Juli spielt die Combo in der Arena Wien auf – wir verlosen HIER 5 Mal 2 Karten. Tickets: www.oeticket.at

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