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"Wir wollen unsere Inseln, unser Leben zurück"

Heute Redaktion
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Im griechischen Flüchtlingslager Camp Morio warten derzeit 19.000 Flüchtlinge, obwohl es nur Platz für 3.000 bietet. Die Bevölkerung geht auf die Barrikaden.

Mit einem Generalstreik haben die Menschen auf den griechischen Mittelmeer-Inseln Lesbos, Samos und Chios gegen die überfüllten Flüchtlingslager in Greichenland protestiert. "Wir wollen unsere Inseln zurück, wir wollen unser Leben zurück", lautete der Slogan der Protestaktion. Alleine im Camp Morio – für 3.000 Personen ausgelegt – warten 19.000 Flüchtlinge.

Zu wenig Personal für Rückführungen

Bürgermeister, Politiker aller Parteien und die Bevölkerung fordern, dass die Verantwortlichen etwas gegen die Ankunft von Flüchtlingen auf den griechischen Inseln tut. Diese kommen vor allem aus der Türkei, rund 42.000 Menschen harren derzeit auf den Inseln aus. zwar sieht eine Übereinkunft der EU mit der Türkei vor, dass die Türkei alle in Griechenland ankommenden Migranten zurücknimmt, die kein Asyl bekommen, aber: Die griechischen Behörden sind aus Personalgründen mit den Rückführungen überfordert.

Bevölkerung protestiert gegen die Politik

Geschätzt wird, dass außerdem noch mindestens 250.000 Menschen auf eine Chance warten, nach Griechenland übersetzen zu können. Zum vergleich: Griechenland selbst gab an, rund 10.000 Menschen im Jahr 2020 in die Türkei zurückschicken zu wollen. Und während die Bevölkerung eine Entlastung der Inseln fordert, sieht ein Plan vor, dass neue Erstaufnahmezentren auf den fünf Inseln errichtet werden sollen, auf denen die meisten Flüchtlinge ankommen.