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"Wish Upon": Mehr Teenie-Horror geht nicht!

Wer sich von einem Dämon Wünsche erfüllen lässt, muss mit Blut bezahlen... Gruselstreifen mit Joey King und Ryan Philippe.

Heute Redaktion
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Ist die letzte Filmleiche endlich ausgekühlt, beginnt der beste Teil von "Wish Upon": Die End-Credits-Sequenz. "Warum erst jetzt?!" will man in den sich leerenden Kinosaal brüllen. Das liegt nur zum Teil daran, dass die vorangegangenen 85 Minuten mehr Ärgernis als Unterhaltung geliefert haben. Der eigentliche Grund: Im Abspann bekommt das Publikum endlich die Quintessenz des Horrorstreifens serviert. Während die Namen der Besetzung vorüberflattern und ein flotter Popsong erklingt, jagt ein symbolschwangeres Bild das andere (man denke an Spinnen, Schlangen und Blut), allesamt entschärfte Grauslichkeiten ohne erkennbaren Zusammenhang. Hübsch gruselig aussehen muss es halt.

Wunschlos unglücklich

Wie praktisch jeder Teenie-Horrorfilm lässt sich "Wish Upon" auf eine einzige, alles andere als subtil vorgebrachte Moralbotschaft reduzieren. Statt "Vorehelicher Geschlechtsverkehr ist böse" lautet diese hier ausnahmsweise "Pass auf, was du dir wünschst".

Clare (Joey King, bekannt aus "Fargo", Staffel eins) gehört in der Highschool zu den Außenseitern. Als ihr eine Art chinesische Wunderlampe in die Hände fällt, zaubert sie sich daher genau die Sachen herbei, von denen stereotype Teenager träumen: Die gemeine Schulschönheit soll häßlich werden, die eigene Popularität ins Unermessliche steigen, etc etc. Als sich in ihrem Umfeld plötzlich Leichen häufen, erkennt Clare, dass ihre Wünsche von einem Dämon erfüllt werden, der im Gegenzug Menschen um die Ecke bringt.

So funktioniert Teenie-Horror

Die Grundidee des Films hat ja durchaus seinen Reiz: Was tun, wenn du dahinterkommst, das dein Wohlstand auf dem Leid Anderer aufgebaut ist? Clare tut sich schwer damit, ihr neues Leben aufzugeben und zeigt sich beim Wunschentzug von ihrer schlechtesten Seite - ganz klar die besten Momente von "Wish Upon".

Am billig zusammengestöpselten Plot vermögen diese leider nichts zu ändern. Zwischen den von "Final Destination" abgekupferten Todesszenen lauern schlecht durchdachte Handlungslückenfüller. Ungereimtheiten stapeln sich in schwindelerregender Höhe, bis die End-Credits-Sequenz für eine kleine Versöhnung mit der eben verschwendeten Lebenszeit sorgen: So - schablonenhaft, hastig und zusammenhanglos -

funktioniert Teenie-Horror nun mal.

"Wish Upon" startet am 27. Juli 2017 in den österreichischen Kinos. (lfd)

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